Viele Deutsche sind optimistisch, dass sich ihre Finanzen im kommenden Jahr positiv entwickeln. Das hat die Postbank in ihrem „Stimmungsbarometer“ ermittelt, einer repräsentativen Umfrage, die seit 2019 jährlich am Ende des Jahres durchgeführt wird. Demnach sind knapp 48 Prozent der Bundesbürger optimistisch, dass sich ihre finanzielle Situation – also Einkommen, Ersparnisse, Geldanlage und Ausgaben – im kommenden Jahr positiv entwickelt, obwohl derzeit die Risiken für die Konjunktur im Euroraum und besonders für Deutschland durchaus Anlass zur Sorge bieten.
Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Postbank, erklärt die Verbesserung der Verbraucherstimmung so: „Die Corona-Pandemie liegt mittlerweile einige Zeit hinter uns und auch die Inflation ist deutlich zurückgegangen. Da die Realeinkommen – also die Einkommen unter Berücksichtigung der Inflation – wieder steigen, sind die Menschen positiver gestimmt. Allerdings ist die hohe Sparquote ein Hinweis darauf, dass die Verunsicherung immer noch groß ist.“ Die Sparquote lag im ersten Halbjahr 2024 bei 11,1 Prozent und damit einen Prozentpunkt über dem Niveau des Vorjahres. „Ein Grund für die wachsende Sparbereitschaft ist die erhöhte Vorsicht der Verbraucher – auch mit Blick auf die derzeit schwache Konjunktur und die Unsicherheit am Arbeitsmarkt“, sagt Dr. Ulrich Stephan. „Auch die gestiegenen Zinsen animieren zum Sparen.“
Während die Gesamtbevölkerung immer zuversichtlicher in die Zukunft blickt, bessert sich die Stimmung in den unteren Einkommensgruppen allerdings noch nicht, im Gegenteil: 2023 waren knapp 35 Prozent der Befragten mit einem Einkommen unter 2.500 Euro mit Blick auf ihre Finanzen zuversichtlich, aktuell sind es hingegen nur knapp 33 Prozent. Im Vergleich dazu stieg der Anteil der Optimisten unter den Menschen mit höherem Einkommen von knapp 53 Prozent im Vorjahr auf aktuell knapp 61 Prozent.