Das Bad wird zum Erholungsort

Das Badezimmer entwickelt sich nach wie vor zum privaten Erholungszentrum. Das zeigen neue Marktstudien zu Waschtischen sowie zu Toiletten und Dusch-WCs in Europa bis 2030, die die Unternehmensberatung Titze GmbH im Oktober und November 2024 veröffentlicht hat. Die wirtschaftliche Gesamtsituation bleibt demnach 2024 angespannt, aber ab 2025 werde sich das Nachfrageverhalten der Endkunden wieder positiv entwickeln, ist man bei Titze überzeugt. Die Ursache hierfür sehen die Marktexperten neben dem verhaltenen Neubau vor allem im Potenzial durch die Modernisierung europäischer Badezimmer.

2023 wurden Waschtische im Wert von 1,578 Mrd. Euro zu Herstellerabgabepreisen in den Top 10 Ländern Europas verkauft. Das sind 8,6 Prozent mehr als noch 2020. Die Summe für Waschtische entspricht einem kumulierten Handelsvolumen von 4,146 Mrd. Euro in den Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Polen. Fast 45 Prozent des Umsatzvolumens entfällt aktuell in den Top 10 Ländern auf Einzelwaschtische, während Doppelwaschtische deutlich rückläufig sind. Stark wachsend sind dagegen Auf-, Einsatz- und Unterbauwaschtische.

Dusch-WCs bauen Marktposition aus

Bei den Toiletten und Dusch-WCs wurden im zurückliegenden Jahr Produkte im Wert von 1,932 Mrd. Euro zu Herstellerabgabepreisen Netto in den Top 10 Ländern Europas verkauft. Das sind 11 Prozent mehr als noch 2020. Die Summe für Toiletten und Dusch-WCs entspricht einem kumulierten Handelsvolumen Brutto von 4,964 Mrd. Euro. Bei den Toiletten und Dusch-WCs bauen vor allem die Dusch-WCs ihre Marktposition weiter aus. Der Markt wächst dynamisch mit 43,9 Prozent in den Top 10 Ländern seit 2021. Die zehn umsatzstärksten Hersteller von Waschtischen erreichen 24,1 Prozent des Verkaufs aller Waschtische, bei Toiletten und Dusch-WCs sind es 25,3 Prozent aller Anbieter. Den Markt in Europa führen sowohl bei der Produktgruppe Waschtische als auch bei Toiletten und Dusch-WCs die Anbieter Roca, Villeroy & Boch und Duravit an.

Der Sanitärmarkt in Europa habe in den vergangenen drei Jahren den Problemen durch Covid-19, den Krieg in der Ukraine, hohe Inflation in Europa sowie anhaltende Lieferprobleme durch verschiedene Materialengpässe getrotzt, so Titze weiter. Aktuell treibe weniger der Neubau, sondern vor allem die Modernisierung und Renovierung von Badezimmern den Markt an, betont die Unternehmensberatung.