Weniger Genehmigungen

Die Baukrise verschärft sich

Im Juli wurden weniger Genehmigungen für Neubauten erteilt. (Quelle: Pexels)
Im Juli wurden weniger Genehmigungen für Neubauten erteilt. 
18.09.2024

Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser in Deutschland ging im Juli 2024 laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 28,4 Prozent (8.800) auf 22.100 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 14,7 Prozent (1.300) auf 7.600. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 21,6 Prozent (18.000) auf 65.600 Wohnungen.

Insgesamt meldet Destatis für den Berichtsmonat Genehmigungen für 13.400 Wohnungen in neu zu errichtenden Wohngebäuden. Das waren 20,3 Prozent oder 3.400 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Juli 2024 wurden 98.700 Neubauwohnungen genehmigt und damit 23,1 Prozent oder 29.600 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Nimmt man die Baugenehmigungen für Wohnungen in bestehenden Gebäuden hinzu, wurde im Juli 2024 bundesweit der Bau von 17.000 Wohnungen genehmigt. Wie die Behörde weiter mitteilt, waren das 19,2 Prozent oder 4.000 Baugenehmigungen weniger als im Juli 2023. Im Vergleich zum Juli 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen um 44,6 Prozent oder 13.700 Wohnungen. Im Zeitraum von Januar bis Juli 2024 wurden 123.600 Wohnungen genehmigt. Das waren 20,8 Prozent oder 32.500 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

ZDB fordert Neubauförderungen

„So wenige Genehmigungen hatten wir zuletzt 2011. Seit sage und schreibe 27 Monaten melden die Behörden negative Zahlen“, kritisiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) und betont: „Wir sind an einem Punkt, an dem die neuen Baugenehmigungen von einem Versprechen zur Bedrohung geworden sind. Ohne Baugenehmigungen kein Wohnungsbau, und ohne Wohnungsbau wird das Minus am Markt immer größer. Besserung ist nicht in Sicht.“ Er fordert daher „verlässliche Neubauförderungen, auch für den EH 55-Standard, in Kombination mit einem Zinssatz von 1 Prozent“ sowie flächendeckende Novellierungen bei den Landesbauordnungen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Das neue Abo: Print – Digital – Online
Jetzt gratis testen
diy Fachmagazin für die Baumarkt- und Gartenbranche
Lesen Sie auch