Minus 16,6 Prozent

Markteinbruch bei Dämmstoffen

Bauarbeiter isolieren ein Haus mit Dämmstoff.(Quelle: Pexels.com, Jeffrey Robb)
Bauarbeiter isolieren ein Haus mit Dämmstoff.
24.05.2024

Im Jahr 2023 kam in Deutschland der Markt für Dämmstoffe gewaltig unter Druck: Sowohl die Nachfrage als auch die Verkaufspreise von Schaumstoffen entwickelten sich rückläufig, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com Marktanalyse. Der Einbruch der Baukonjunktur schlug demnach im Vorjahr auch voll auf den Dämmstoffmarkt durch. Laut der aktuellen Marktstudie Dämmstoffe in Deutschland“ schrumpften im Jahr 2023 die Herstellererlöse um 16,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt rund 2,5 Mrd. Euro. Damit fiel der Markt erlösseitig auf das Niveau von 2020 zurück, allerdings bei mittlerweile deutlich höheren Gestehungskosten.

Verantwortlich für den Markteinbruch war im Wesentlichen der massive Rückgang der Nachfrage, so Branchenradar.com. Im Vergleich zu 2022 wurden rund 6,2 Mio. Kubikmeter (-15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) weniger verkauft. Etwa 40 Prozent davon fehlten im Neubau, 60 Prozent in der Sanierung. Insbesondere bei Eigenheimen wurden Investitionen in die thermische Sanierung substanziell zurückgefahren.

Der Bedarf reduzierte sich demnach binnen eines Jahres um ein Fünftel. Der Grund dafür liege auf der Hand: Vielen Hausbesitzern waren Dämmmaßnahmen einfach zu teuer. „Im Jahr 2023 musste man etwa für eine Fassadendämmung um gut ein Fünftel mehr bezahlen als noch drei Jahre davor“, gibt Studienautor Dominique Otto zu bedenken.

Umsatzeinbußen gab es in allen Produktsegmenten. Bei Schaumstoffen waren diese prozentuell jedoch doppelt so groß wie bei Mineralwolle und Dämmstoffen aus organischen Rohstoffen, da bei Schaumstoffen neben der Nachfrage auch die Verkaufspreise sanken, im Durchschnitt um rund sieben Prozent. In den beiden anderen Produktsegmenten erhöhten sich die Preise indessen noch einmal, im Schnitt um rund vier Prozent. Konkret sank daher der Umsatz im Jahresvergleich mit Steinwolle um 9,3 Prozent, mit Glaswolle um 13,5 Prozent, mit EPS um 28,6 Prozent, mit XPS um 24,7 Prozent, mit PUR/PIR um 11,3 Prozent und mit anderen Dämmstoffmaterialien um 10,0 Prozent.

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