Die Deutschen halten ihr Geld zusammen

Die Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung in Deutschland zeigen zum Jahresanfang spürbare Einbußen. Das GfK-Konsumklima geht nach dem Anstieg im Vormonat wieder deutlich zurück. Das Konsumklima wird seit Oktober 2023 von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.

Der Rückgang der Verbraucherstimmung falle auch deshalb so stark aus, so die Marktforscher, weil die Sparneigung zu Jahresbeginn spürbar angestiegen sei. Ein schlechterer Wert für das Konsumklima wurde zuletzt im März 2023 gemessen. „Die Verbesserung des Konsumklimas im Vormonat war offenbar nur ein kurzes Aufflackern vor Weihnachten“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. Krisen und Kriege sowie eine anhaltend hohe Inflation verunsicherten die Verbraucher und verhinderten damit eine Verbesserung der Konsumstimmung.

Die Erhöhung der CO₂-Abgabe für Energie werde vermutlich den Preisauftrieb fördern und die Einkommenserwartung weiter schwächen, erklären die GfK-Experten. Wenn für Güter des täglichen Bedarfs mehr Geld ausgegeben werden müsse, fehlten bei vielen die finanziellen Mittel für andere Käufe, etwa für Einrichtungsgegenstände oder elektronische Geräte.

Die Bedeutung hoher Preise für die schwache Konsumneigung belegt auch eine kürzlich vom NIM vorgenommene Analyse: Darin wurde gefragt, aus welchen Gründen momentan wenig größere Anschaffungen getätigt werden. Rund 60 Prozent der Befragten antworteten, dass hohe und noch steigende Preise sie dazu veranlassen. Damit liegt das Thema Inflation vor allen anderen genannten Gründen, wie politische und wirtschaftliche Unsicherheit sowie die schlechte eigene finanzielle Lage.