Nach einer insgesamt negativen Entwicklung im Vormonat geht die Verbraucherstimmung in Deutschland im September erneut leicht zurück, wie die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für September 2023 zeigen. Grund dafür ist ein deutlicher Anstieg der Sparneigung, die den höchsten Stand seit April 2011 aufweist.
Die Einkommensaussicht hat sich laut GfK stabilisiert, obwohl die hohe Inflationsrate weiterhin auf die Kaufkraft der privaten Haushalte drücke und somit eine nachhaltige Erholung dieses Indikators verhindere. Weiterhin auf niedrigem Niveau stagniert die Anschaffungsneigung, mittlerweile seit mehr als einem Jahr. Ein im Vergleich noch niedrigeres Niveau wurde zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 gemessen. Auch hier leidet die Konsumfreude laut Studie unter den gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Energie. Die Konjunkturaussicht bleibt vorerst ohne weiteren Rückgang.
Der deutschen Wirtschaft steht in diesem Jahr laut Marktexperten eine leichte Rezession bevor: Nach den aktuellen Prognosen des Ifo-Institutes für Wirtschaftsforschung (Ifo) und des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen. Zudem habe die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt nachgelassen, heißt es weiter. So erwartet das DIW für dieses Jahr einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um etwa 150.000 Personen. Die steigenden Unternehmensinsolvenzen würden zudem die Sorgen vieler Beschäftigter vor Jobverlust zusätzlich verstärken.
„Damit dürften die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr auf Null gesunken sein“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Gründe dafür sind eine anhaltend hohe Inflationsrate aufgrund stark steigender Lebensmittel- und Energiepreise. Somit wird der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten.“