Nach zwei Jahren Rezession droht der deutschen Wirtschaft auch 2025 ein Krisenjahr. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor, an der sich rund 23.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen in Deutschland beteiligt haben.
„In den nächsten zwölf Monaten rechnen weiterhin deutlich mehr Unternehmen mit schlechteren Geschäften als mit besseren“, sagt DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland 2025 zum dritten Mal in Folge sinkt. 60 Prozent der Unternehmen sehen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ihr größtes Geschäftsrisiko – ein Negativ-Rekord.“
Für das Gesamtjahr rechnet die DIHK aufgrund der Ergebnisse damit, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent schrumpfen wird. Die üblichen Indikatoren für einen Aufschwung blieben aus, unterstreicht die DIHK – insbesondere Investitionen und Exporte gingen zurück. Fast 40 Prozent der Industriebetriebe fahren demnach Investitionen zurück, 28 Prozent der Unternehmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit sinkenden Ausfuhren.
Bei der Geschäftslage zeigt die aktuelle Umfrage keine Bewegung gegenüber dem vergangenen Herbst, so die DIHK weiter. 26 Prozent der Unternehmen melden eine gute, 25 Prozent eine schlechte Situation. Besonders düster bleibe die Lage der Industrie: Wie in der Vorumfrage bewerten 19 Prozent der Industriebetriebe ihre aktuelle Geschäftssituation als gut, während ein Drittel sie als schlecht einschätzt – ähnliche Werte gibt es mit Blick auf künftige Geschäfte.
12 Prozent der Betriebe planen für die kommenden Monate, ihre Belegschaften aufzustocken, während 22 Prozent mit weniger Mitarbeitenden rechnet. In der Industrie streicht fast jedes dritte Unternehmen Personal zusammen, 11 Prozent beabsichtigen, einzustellen.