Der Großteil der Händler erweitert wieder die Filialnetze. So fasst Lena Knopf, Projektleiterin Immobilien + Expansion beim EHI, das Whitepaper „Expansionstrends 2023“ des EHI zusammen. „Dabei sind die stabilen und krisenfesten Fachmarktzentren, aber auch die 1A-Lagen besonders gefragt. Auch Mixed-Use-Konzepte sind für die Händler interessant und bringen eher positive als negative Synergieeffekte“, erklärt die Studienautorin.
Für Bau- und Gartenmärkte sind allerdings die Mieten zuletzt meist gestiegen, ebenso für die Handelsbranchen Möbel, Lebensmittel sowie Hobby und Freizeit. Insgesamt haben sich die Mieten ähnlich wie im Vorjahr bei fast der Hälfte der Vertriebslinien (47 Prozent) zu deren Ungunsten entwickelt, was insbesondere durch Indexerhöhungen infolge der Inflation bedingt ist. Ähnlich wie im Vorjahr haben sich die Nebenkosten aufgrund der hohen Energiepreise für die meisten (86 Prozent) sehr ungünstig entwickelt, die Laufzeiten hingegen haben sich bei 45 Prozent verbessert.
Weit über die Hälfte der befragten Händler (57 Prozent) geht von steigenden Umsätzen in diesem Jahr aus, obwohl die Bewertung der Lagen für Handelsstandorte – gemäß den schwierigen Rahmenbedingungen – eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum letzten Jahr zeigt. Den meisten Optimismus bringen die befragten Expansionsverantwortlichen für die Fachmarktzentren auf – 68 Prozent erwarten hier eine positive Entwicklung. Die 1-a-Lagen in Oberzentren werden noch von 26 Prozent positiv bewertet. Für alle anderen Lagen vergeben nur noch jeweils deutlich unter 20 Prozent gute Noten. Für die konkrete Expansion der Handelsunternehmen sind dementsprechend Fachmarktzentren (77 Prozent) und 1-a-Lagen (68 Prozent) die gefragtesten Orte.