Die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland stiegen 2022 laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) um 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die preisbereinigten Ausgaben der privaten Haushalte im Inland lagen um 3,4 Prozent über denen des Vorjahres. Die Differenz zwischen den beiden Ergebnissen spiegele die hohen Preissteigerungen wider, so die Statistiker. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 6,9 Prozent gegenüber 2021.
Sparquote normalisiert sich
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich im Jahr 2022 um 7,0 Prozent und somit weniger stark als die Konsumausgaben der privaten Haushalte. In der Folge sank die Sparquote gegenüber dem Vorjahr um knapp 4 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent. Sie hat sich 2022 damit wieder dem Vorkrisenniveau angenähert. Im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019 lag sie bei 10,9 Prozent.
Neben den Preissteigerungen beeinflusste auch der Wegfall fast aller Corona-Beschränkungen das Konsumverhalten der privaten Haushalte. Die Konsumausgaben für Dienstleistungen stiegen 2022 preisbereinigt um 8,3 Prozent gegenüber 2021, als noch viele Beschränkungen galten. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 waren die gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland 2022 um 9,5 Prozent höher, während die preisbereinigten Ergebnisse noch leicht unter dem Vorkrisenniveau lagen.
Höhere Strom- und Gas-Ausgaben trotz niedrigerem Verbrauch
Die Konsumausgaben der privaten Haushalte stiegen 2022 für Strom um 19,3 Prozent, für Gas um 13,9 Prozent. Die preisbereinigten Konsumausgaben für Strom sanken dagegen um 0,5 Prozent und für Gas um 26,4 Prozent. Aufgrund von wärmeren Witterungsverhältnissen und Einsparmaßnahmen verbrauchten private Haushalte damit deutlich weniger Gas als im Vorjahr, so Destatis. Die Konsumausgaben für Kraftstoffe stiegen um 29,8 Prozent und preisbereinigt um 1,4 Prozent.