Der Markt für Farben, Lacke und Tapeten profitierte 2020 von der Corona-Pandemie, zeigt der Branchenbericht Farben/Lacke und Tapeten des IFH Köln in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung. Aufgrund der Einschränkungen renovierten viele Menschen ihr Zuhause. Nach einem Rekordumsatzplus von 14,6 Prozent im Jahr 2020 verzeichnete der Markt im Folgejahr jedoch ein Minus von fast zehn Prozent. 2022 bewegte sich der Umsatz mit einem Plus von drei Prozent erneut in die andere Richtung, sodass das Marktvolumen auf rund 4,6 Mrd. Euro anstieg.
Trends im Wohnungsbau beeinflussen Entwicklung
Mit einem Wachstum von durchschnittlich 2,1 Prozent zwischen 2019 und 2022 liegt die Entwicklung des Farben-, Lack- und Tapetenmarktes deutlich hinter derer vergleichbarer Märkte rund um das Zuhause, wie Möbel oder Sanitär. Neben der krisenbedingten Kaufzurückhaltung nennen die Konsumforscher als Gründe hierfür unter anderem die größer werdenden Renovierungsintervalle und Trends im Wohnungsbau, wie offene Wohnräume und größere Fensterflächen. Die Prognose für 2023 zeigt erneut einen leichten Umsatzanstieg, das Niveau des ersten Coronajahres werde aber nicht erreicht, so das IFH.
Sättigung auf dem Tapetenmarkt
Der Farben-, Lacke- und Tapetenmarkt teilt sich in drei Warengruppen auf, deren Anteile am Markt mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre verhältnismäßig stabil geblieben sind. Farben und Lacke machen dabei mit rund 60 Prozent den größten Anteil aus, gefolgt vom Malerbedarf und Tapeten. Während Farben, Lacke sowie der Malerbedarf von 2021 auf 2022 eine positive Wachstumsdynamik verzeichneten, verloren Tapeten im gleichen Zeitraum rund vier Prozent an Umsatz.
Laut der Prognose der Marktexperten wird sich die Tapetenbranche aufgrund einer Marktsättigung in den kommenden Jahren nicht erholen können. „Farben und Lacke werden präferiert, während Tapeten ihre Hochzeit hinter sich haben. So zeigt sich im stationären Handel eine sehr schlechte Flächenleistung der Tapeten“, erklärt Dominik Kudet, Junior Projektmanager am IFH Köln.