Polykrise wird bewältigt
2022 wurde die Lebenshaltungskostenkrise weltweit spürbar, als die Welt gleichzeitig mit den Folgen von Krieg, Migration und Klimawandel konfrontiert war. Das internationale Trendforschungsinstitut WGSN kommt aber zu dem Ergebnis, dass im kommenden Jahr der Einzelhandel gestärkt wird und die Unternehmen mit Krisenmanagement und mehr Wissen vorankommen.
Die Inflation stieg im Jahr 2022 sprunghaft an: Trading Economics meldete im November Raten von mehr als 7 % in den USA und 10,7 % im Vereinigten Königreich (2 % gelten als stabil). Die russische Invasion in der Ukraine trug zu steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen bei. 91 % der Befragten in Europa sahen eine allgemeine Preisänderung bei Gütern, die sie üblicherweise kaufen, was die Spannungen zwischen Angebot und Nachfrage verschärfte, die Stimmung der Verbraucher beeinträchtigte und das globale Wirtschaftswachstum bedrohte.
Das Jahr 2023 beginne zwar mit einer wackeligen Verbraucherstimmung, aber auch mit mehr Widerstandskraft und einer Gesellschaft, die besser gerüstet sei, Veränderungen zu überstehen und sich an sie anzupassen. Die Auswirkungen eines ganzen Jahres der Polykrise werden laut WGSN dazu führen, dass Verbraucher und Einzelhändler mit mehr Bewusstsein, Kommunikation, Erwartungen und Wissen voranschreiten.
Der Einsatz von Technologie sei eine der wichtigsten Entwicklungen, die aus der Krise der Lieferkette hervorgegangen sind. Weltweit führende Unternehmen der Lieferkette haben im jährlichen Branchenbericht von MHI und Deloitte, in dem sie zu den Technologien befragt werden, in die sie investieren, angegeben, dass die Netzwerkoptimierung in den nächsten fünf Jahren mit einer Akzeptanzrate von 87 % zunehmen wird.
Im gleichen Zeitraum werde Künstliche Intelligenz (KI) mit einem Anstieg von 15 % auf 73 % das stärkste Wachstum verzeichnen. Im Jahr 2023 werden demnach Einzelhändler weiterhin in widerstandsfähige Lieferketten investieren. Die hätten das Potenzial, auch inmitten anhaltender Störungen zu gedeihen.
In Zeiten chronischer Unsicherheit, so WGSN, seien die beiden Konstanten das Bedürfnis nach Vertrauen und Stabilität. Empathie muss jetzt Ihr Geschäftsprinzip sein, für Kunden und Mitarbeiter.