Der Markt für Dämmstoffe soll in Deutschland im Jahr 2022 erstmals auf 3 Mrd. Euro klettern, da die Herstellererlöse voraussichtlich um 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen. Für Wachstum sorgen allerdings ausschließlich steigende Verkaufspreise, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com Marktanalyse. Die Nachfrage liegt der Erhebung zufolge um 1 Prozent hinter Vorjahr.
Massive Verteuerungen bei Rohstoffen und explodierende Energiepreise zwingen die Hersteller von Dämmstoffen, ihre Verkaufspreise im laufenden Jahr drastisch zu erhöhen, schreiben die Autoren. Zwar wichen infolge der Preiserhöhungen viele Kunden auf günstigere Produkte aus, der reale Preisauftrieb sei dennoch gewaltig. So erhöht sich der Durchschnittspreis etwa von EPS (Expandiertes Polystyrol, Styropor) im Jahresabstand um knapp 20 Prozent und von Glaswolle um 14 Prozent. Eine Teuerung im einstelligen Prozentbereich wurde nur bei organischen Dämmstoffen ermittelt. Mit einem Plus um durchschnittlich rund 8 Prozent sei der Preisanstieg aber auch hier ungewöhnlich hoch.
Ob die Teuerung auch die Nachfrage bremst, könne nicht endgültig beantwortet werden, heißt es in der Analyse weiter. Auffällig sei allerdings, dass sich innerhalb des Dämmstoffmarktes Produktgruppen mit vergleichsweise geringem Preisauftrieb nachfrageseitig besser entwickeln als besonders stark verteuerte Produkte.