Im Jahr 2021 wurden in Deutschland deutlich weniger Anstrichmittel verkauft als im Jahr davor. Dank steigender Verkaufspreise erhöhten sich die Herstellererlöse trotzdem ein weiteres Mal, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Farben und Lacken des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com-Marktanalyse.
Im ersten Corona-Jahr 2020 wurde in Deutschland so viel gepinselt wie schon lange nicht. Kurzarbeit und Homeoffice ließen die Nachfrage nach baulich verwendeten Farben und Lacken (Streichqualität) deutlich steigen. Dabei handelte es sich laut den Marktexperten in vielen Fällen aber um Vorziehkäufe, die den Bedarf im vergangenen Jahr dann verkürzten.
Nichtsdestotrotz stiegen die Herstellererlöse im Jahr 2021 moderat: Laut aktuellem "Branchenradar Farben und Lacke in Deutschland" stieg der Marktumsatz um 0,9 Prozent gegenüber Vorjahr. Mit 2,03 Mrd. Euro Umsatz erzielte man sogar ein Allzeithoch. Verantwortlich für den Umsatzrekord waren steigende Preise bei Bautenlacken und Wandfarben. Der durchschnittliche Verkaufspreis verteuerte sich in beiden Fällen um rund 4 Prozent gegenüber Vorjahr. Infolgedessen kletterte der Umsatz mit Wandfarben auf 1,59 Mrd. Euro (+2,8 Prozent). Der Erlösrückgang bei Bautenlacken konnte bei 289 Mio. Euro (-0,9 Prozent) begrenzt werden. Einzig der Markt für Holzschutzmittel rutschte tief ins Minus. Da verstärkt preisgünstigere Artikel nachgefragt wurden, entwickelten sich die Verkaufspreise nur seitwärts. In der Folge sanken die Herstellererlöse um nahezu 13 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt 150 Mio. Euro.