Der Ukrainekrieg führt zu massiven Verfügbarkeitsproblemen und Kostenanstiegen für Hersteller bauchemischer Erzeugnisse in den Bereichen Energieversorgung, Rohstoffe und Logistik, berichtet der Industrieverband Deutsche Bauchemie. Auch die Corona-Pandemie sei längst nicht überwunden und wirke sich auf die Branche aus. Darüber hinaus habe man mit der hohen Inflationsrate zu kämpfen. Die Unternehmen aus der Branche rechnen mit einem dauerhaft hohen Preisniveau bauchemischer Erzeugnisse. Die gesamte Bau-Wertschöpfungskette müsse die Preise weiter erhöhen, um die Versorgung der Baustellen in Deutschland sicherzustellen, betont der Verband.
Das Bundesbau- und das Bundesverkehrsministerium haben einen Erlass veröffentlicht, mit dem das Thema Lieferengpässe und Stoffpreisänderungen für den gesamten Bundesbau einheitlich geregelt werden soll. Er ordnet für bestimmte Baustoffe die Anwendung einer Stoffpreisgleitklausel an. Damit können Bauherren bestimmte Formblätter als Instrument heranziehen, um auf Preisänderungen reagieren zu können. Dabei wichtig sei, so der Verband weiter, die Verkürzung des Mindestabstands zwischen Angebotsabgabe und Einbau von sechs auf einen Monat. Dadurch könnten auch viele kurzlaufende Bauverträge in die Preisgleitung einbezogen werden. Laut der Deutschen Bauchemie sei die Erhöhung der Flexibilität in den Lieferkonditionen auch bei privaten Aufträgen erforderlich. In der Vergangenheit sei den Kunden häufig ein fester Jahrespreis oder ein über die Dauer eines Bauprojektes fixierter Produktpreis angeboten worden – dies sei jetzt nicht mehr möglich.