Auf mehr als 54 Mrd. Euro schätzt der Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA den Schaden in der Branche seit Anfang 2020. Vor der Pandemie habe man noch rund 28 Mrd. Euro jährlich erwirtschaftet. 165.000 Arbeitsplätze seien bedroht.
Im eigentlich messestarken Januar und Februar 2022 hätten nahezu keine Messen in Deutschland stattfinden können, kritisiert der Verband. In Schleswig-Holstein seien sie de facto immer noch nicht möglich. In Bayern, Bremen und Thüringen gelte 2G oder 2G plus, in weiteren Bundesländern die 3G-Regel. Hamburg verzichte derweil komplett auf Zugangsregelungen. Das Messegeschäft laufe erst langsam an: Der Planungsvorlauf betrage mehrere Monate. Die Unsicherheiten seien groß.
Die Messewirtschaft warnt vor einem „Regel-Wirrwarr der Pandemie-Lockerungen“. Sie fordert deutschlandweite Regeln, die das Messeleben nach nahezu zwei Jahren Corona-Stillstand wieder dauerhaft ermöglichen sollen. Pauschale Messeverbote dürften nicht zum Instrumentenkasten der Pandemie gehören – auch nicht im kommenden Herbst und Winter, unterstreicht der Verband. Bund und Länder seien mit ihrer Impfkampagne in der Pflicht. „Das Möglichmachen muss Vorrang haben. Messen in Deutschland sind als Handelsplätze der Wirtschaft beispielhaft sicher“, betont der AUMA-Vorsitzende Philip Harting.