Im Rahmen des Global DIY-Networks sprach Edra-Geschäftsführer John Herbert am 1. Dezember 2021 mit Blaz Pesjak, CEO der slowenischen Baumarktkette Merkur. Dieser kam 2010 ins Unternehmen, als es kurz vor der Insolvenz stand. Er und sein Team überzeugten die Investoren, dass die Marktanteile von Merkur widerstandsfähig seien, die Cashflows stabil und das Geschäftsmodell gut. Das Durchhalten lohnte sich und das Unternehmen kam schließlich wieder in die Spur zurück. Als einen Grund dafür nennt der CEO die Loyalität der Kunden zur Marke Merkur. Diese habe sich in den vergangenen 125 Jahren aufgebaut, auf die das Unternehmen inzwischen zurückblickt. „Merkur ist ein Teil der DNA des Landes. Jeder hier weiß, wofür wir stehen und was wir bieten. Vielen fällt beim Gedanken an Heimwerkerprodukte kaum jemand anderes ein“, unterstrich er.
Merkur betreibt 23 Baumärkte in Slowenien und erwirtschaftete in diesem Jahr einen Umsatz von 215 Mio. Euro. Die Standorte seien mit einer durchschnittlichen Größe von 4.000 m2 keine Megastores, wie Pesjak hervorhob, doch solche Formate passten auch nicht zu den lokalen Marktgegebenheiten. Man könne den Kunden durch den passenden Sortimentsmix alles, was diese benötigten, aus einer Hand bieten.
Darüber hinaus will der Händler mit einem Fokus auf Do-it-for-me punkten. So bietet Merkur seit rund acht Jahren in seinen Märkten Komplettpakete insbesondere zur Einrichtung eines Badezimmers an. Diese beinhalten die Planung, das Design, die Finanzierung, Installation und eine Garantie. Die Installation übernehmen Handwerker, doch Kontakt hat der Kunde nur mit Merkur. Möglich ist das Paket beispielsweise auch für die Bereiche Dach, Fenster, Türen oder Garten.
Besonders stolz ist der CEO auf den Service TEO, ein Komplettpaket zur energetischen Sanierung des Eigenheims. Dazu gehört ein Besuch vor Ort mit einer Analyse des Energieverbrauchs, Planungen des individuellen Bedarfs, Finanzierungsmöglichkeiten und die Bereitstellung der entsprechenden Formulare. „Viele Konsumenten wissen nicht, was Energieeffizienz ist oder welche Produkte und Dienstleistungen geeignet sind, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verbessern“, sagte er. Das Unternehmen will seine Kunden beim Umstieg auf erneuerbare Energien unterstützen. In dem Konzept sind beispielsweise Solarpanels, Batterien zur Speicherung der so gewonnenen Energie und Wärmepumpen vorgesehen.
Auch in den eigenen Märkten arbeite der Händler an der Verbesserung des Energieverbrauchs und CO2-Ausstoßes, berichtete Pesjak. So würden die Lampen auf LED-Beleuchtung umgestellt, man installiere Photovoltaik auf den Dächern der Standorte, statte die Parkplätze mit Ladesäulen aus und stelle auch den eigenen Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge um.