Der Welthandel steht weiter im Bann gravierender Containerstaus und eine Entspannung zeichnet sich nicht ab, wie die Auswertung des Kiel Trade Indicators 10/2021 des Institutes für Weltwirtschaft zeigt. Chinas Handel verharrt auf dem Niveau vom Frühjahr. Der Kiel Trade Indicator signalisiert für die Exporte im Oktober 2021 nominal und saisonbereinigt ein Minus von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat und für die Importe ein Plus von 2,7 Prozent. Der Handel den USA ist seit dem Frühjahr leicht rückläufig. Für die Exporte im Oktober wird ein Minus von 1,8 Prozent ausgewiesen, für die Importe ein Plus von 0,4 Prozent. Deutschlands Importe brachen in diesem Sommer deutlich ein und konnten sich seitdem noch nicht wieder erholen, hier zeigt der Indicator ein Plus von 0,2 Prozent im Oktober. Für die Exporte ist ein Minus von 1,2 Prozent zu erwarten. Für die EU wird von einem Rückgang bei Exporten um 1,3 Prozent und bei Importen um 1,1 Prozent ausgegangen. Der Welthandel dürfte laut den Wirtschaftsexperten im Oktober leicht um 0,6 Prozent zurückgehen.
Während der Stau vor dem chinesischen Hafen Ningbo-Zhoushan langsam nachlässt, hat sich der Andrang von Containerschiffen im Perlflussdelta verschärft. In den USA stecken vor Los Angeles und Long Beach fast drei Prozent der weltweiten Frachtkapazität fest, vor Savannah über zwei Prozent. Weltweit sind rund 9 Prozent der Frachtkapazität durch Containerstaus gebunden, auch durch leere Containerschiffe, die auf Beladung warten. Über 3 Prozent aller verschifften Waren auf dem Seeweg stecken in wartenden Schiffen fest. Das Frachtvolumen im Roten Meer – der wichtigsten See-Handelsroute zwischen China und Europa – liegt gegenwärtig etwa 10 Prozent niedriger, als unter normalen Umständen zu erwarten wäre, berichtet das Institut.