Wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) berichtet, sind die E-Commerce-Umsätze mit Waren nach starken Nachholeffekten zu Jahresbeginn im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,4 Prozent auf 24.141 Mio. Euro gestiegen (Q2/2020: 20.222 Mio. Euro). Bereits von April bis Juni 2020 sei der Umsatz aufgrund von Corona-Effekten überproportional hoch um 16,5 Prozent gewachsen. Mit Blick auf das gesamte erste Halbjahr dieses Jahres schlägt ein konsolidiertes Wachstum von 23,2 Prozent von 36,7 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2020 auf aktuell 45,2 Mrd. zu Buche. Der bevh rechnet daher damit, dass der E-Commerce in diesem Jahr erstmals die Umsatzgrenze von 100 Mrd. Euro übertreffen könnte.
Größte Wachstumstreiber unter den Warengruppen waren im zweiten Quartal unter anderem DIY-Produkte und Floristik mit einem Plus von 37,3 Prozent sowie Haus- und Heimtextilien mit einer Zunahme um 31,5 Prozent. Der Onlinehandel konnte damit laut bevh besonders stark in jenen Warengruppen zulegen, die während der Pandemie weiter stationär angeboten werden durften. Im Vergleich der ersten Jahreshälfte 2020 zu 2021 am meisten zugewonnen haben die Waren-Cluster der Güter des täglichen Bedarfs mit einem Plus von 43,3 Prozent und Einrichtungen mit einem Anstieg um 33,3 Prozent.
Marktplätze sichere Häfen in der Pandemie
Mit 22,5 Prozent am stärksten gewachsen ist der Umsatz im Handel auf Online-Marktplätzen, die aktuell auf einen Marktanteil von 50,7 Prozent kommen. Dicht dahinter rangieren Teleshopping-Anbieter mit einem Wachstum von 21,3 Prozent, Internet-Pure-Player mit einem Plus von 21,1 Prozent und Hersteller (Direct-to-Consumer) mit einer Zunahme um 20,1 Prozent. Multichannel-Anbieter mit stationärem und digitalem Standbein legten mit 8,2 Prozent am wenigsten zu.
Dienstleistungen liegen weiter zurück
Der Umsatz mit Dienstleistungen stieg von 1.364 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 2.200 Mio. Euro im zweiten Quartal 2021, ein Plus von 61,3 Prozent. Vergleicht man jeweils die ersten Jahreshälften, ergibt sich mit 3.329 Mio. Euro noch immer ein Minus von 36,6 Prozent (H1/2020: 5.250 Mio. Euro). Im Vergleich mit dem Umsatz von 9.299 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2019 (ohne Corona-Effekte) liegt der Online-Vertrieb von Dienstleistungen derzeit noch um fast zwei Drittel zurück.