Die ZG Raiffeisen, Karlsruhe, hat den Umsatz in ihrem Geschäftsfeld Märkte im vergangenen Jahr um 18,6 Prozent auf 121,4 Mio. Euro erhöht. Dabei haben die 80 Raiffeisen-Märkte in Deutschland mit einem Plus 19,6 Prozent etwas besser abgeschnitten als die zwölf französischen Standorte im Elsass unter der Marke Trèfle Vert, deren Umsatz um 12 Prozent auf 15,8 Mio. Euro gewachsen ist. Damit ist der Anteil, den die Endverbrauchermärkte am Gesamtumsatz der Gruppe haben, auf 10 Prozent gestiegen; zum Rohertrag trugen sie zu 21 Prozent bei. Auf einer Pressekonferenz gestern in Rastatt sprach Vorstandsmitglied Lukas Roßhart von einem außerordentlichen Wachstumsschub durch die Pandemie.
Wachstumstreiber waren seinen Angaben zufolge Gartenbedarf, Pflanzen, regionale Lebensmittel und Wein. Das Sortiment Lebensmittel habe seinen Umsatzanteil am Gesamtsortiment deutlich erhöht. „Wir bauen diesen Bereich in Zukunft weiter stark aus“, kündigte Roßhart an.
Hintergrund ist auch, dass die Raiffeisen-Märkte während der Pandemie wegen des hohen Lebensmittelanteils durchgängig als systemrelevant eingestuft waren und zu keinem Zeitpunkt – auch nicht im Winter 2020/2021 – schließen mussten. „Viele neue Kunden haben uns kennengelernt und sind uns danach treu geblieben“, nannte Roßhart einen weiteren Grund für das hohe Gesamtwachstum.
Plus 21 Prozent bis Mai 2021
In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres lagen die Zuwachsraten noch höher. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum haben die Märkte der ZG Raiffeisen 21 Prozent mehr umgesetzt; das Plus in Frankreich war ähnlich hoch.
Dabei verfügt die Karlsruher Zentralgenossenschaft nach wie vor über keinen Onlineshop für ihr Endverbrauchergeschäft. Derzeit wird daran gearbeitet, berichtete Roßhart. Einen Termin für den Start konnte er nicht nennen.
Die Zahl der Standorte ist im vergangenen Jahr gleich geblieben und wird sich trotz zweier Neubauprojekte auch 2021 und 2022 nicht ändern. In Stockach wurde im Februar 2021 zwar ein neuer Markt in Betrieb genommen, doch er hat den bestehenden Standort ersetzt. Das wird auch bei den aktuellen Neubauprojekten in Kirchzarten und Wiesloch der Fall sein, die im Frühjahr 2022 eröffnen sollen.
HGD verdoppelt Partnerbetriebe
Eine sehr positive Bilanz zog Lukas Roßhart für die zusammen mit der RWA Raiffeisen Ware Austria betriebene Einkaufs- und Dienstleistungsgesellschaft Haus und Garten Deutschland (HGD). Rund 1.000 Märkte haben im vergangenen Jahr Leistungen der HGD in Anspruch genommen. Die Zahl der fest angeschlossenen Partner ist von 180 im vergangenen Jahr auf jetzt rund 400 gestiegen.
Zweistellig gewachsen ist die ZG Raiffeisen auch im Baustoffhandel. Die Sparte hat ihren Umsatz 2020 um 13,7 Prozent auf 121,8 Mio. Euro erhöht. „Wir stellen fest, dass unser Verbrauchergeschäft verstärkt an Bedeutung im Konzern gewinnt“, fasst Vorstand Lukas Roßhart zusammen. Der Ergebnisanteil der Geschäftsbereiche Energie, Baustoffe und Märkte lag bei über 60 Prozent.