Alternative zu Materialien aus Holz

STI Group testet Verpackungen und Displays aus Silphie-Fasern

Silphie ist sehr ertragreich und hat eine lange Blütezeit. (Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe/Zdenka Hajkova)
Silphie ist sehr ertragreich und hat eine lange Blütezeit. 
17.06.2021

Die STI Group, Hersteller von Verpackungen und Displays, stellte am gestrigen Mittwoch, 16. Juni 2021, im Rahmen des Webcasts „Neue Fasern und Barrieren mit OutNature“ alternative Fasern zu Holz vor und berichtete über den Einsatz von Recyclingmaterial und Ansatzpunkte für die Beurteilung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen und Displays. Denn Holz ist der Hauptbestandteil faserbasierter Verpackungen und Displays. Es ist nachwachsend und gut zu recyceln. Doch die Nachfrage und die Anforderungen an den Rohstoff Papier steigen. Viele Hersteller suchen daher nach weiteren, regional verfügbaren Faserquellen und recyclingfähigen Barrieren, so auch STI.

Der Verpackungsspezialist startete Ende vergangenen Jahres Tests mit Wellpappe und Karton aus Fasern der sogenannten Silphie-Pflanze, einer in Nordamerika beheimateten Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler. Diese können klassischen Holzzellstoff ergänzen, sind recyclingfähig und der nachwachsende Rohstoff lässt sich regional beziehen. Hinzu kommt, dass die Pflanze sehr ertragreich ist und durch ihre lange Blütezeit auch einen hohen Nutzen für Bienen und weitere Insekten bietet. Die Idee stammt von dem Hersteller Outnature.

STI testet sowohl die technischen Eigenschaften der Fasern als auch Druck- und Veredelungsmöglichkeiten. 
STI testet sowohl die technischen Eigenschaften der Fasern als auch Druck- und Veredelungsmöglichkeiten.  (Quelle: STI Group)

In Deutschland wird Silphie ausschließlich zur Energiegewinnung in Biogasanlagen genutzt. Für diesen Prozess werden jedoch nicht alle Teile der Pflanze benötigt. Um dennoch alles verwerten zu können, werden die Bestandteile vor der Bioenergieerzeugung mithilfe eines biothermischen Verfahrens separiert. Dafür ist laut Outnature nur wenig Wasser und Energie erforderlich. Die Fasern können für die Herstellung von Pappe und Karton verwendet werden, während die übrigen Pflanzenbestandteile der Biogasanlage als Gärsubstrat zugeführt werden.

STI testet bei dem Pilotprojekt die technischen Eigenschaften von Silphie-Fasern sowie Druck- und Veredelungsmöglichkeiten. Ersetzt wird aktuell die Kurzfaserkomponente der Holzprodukte, der Langfaseranteil besteht weiterhin aus dem gewohnten Material. Damit liegt der Silphie-Faseranteil derzeit bei knapp 30 Prozent, angestrebt wird ein Anteil von mindestens 50 Prozent.

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