Russland größter Lebensmittelfilialist Magnit schickt sich an, in den DIY-Markt einzusteigen. Das 1994 gegründete Unternehmen hat sich in kürzester Zeit zum Branchenprimus entwickelt. 2020 verfügte es über ein russlandweites Netz mit 21.500 Lebensmittelmärkten, 320.000 Mitarbeitern, 38 Logistikzentren und 17 eigenen Produktionsstätten. Im gleichen Jahr erzielte es einen Umsatz von 1,55 Billionen RUB (17,4 Mrd. Euro) und erreichte damit fast den Gesamtumsatz der gesamten DIY-Branche (1,7 Billionen RUB, 19,1 Mrd. Euro)
Nun will Magnit also offenbar ein Stück vom russischen DIY-Markt und hat im März 2021 bei Rospatent das Warenzeichen „Magnit Master“ mit einem Hammer im Logo angemeldet. Dass ein Eintritt auf den Markt der Waren für Haus und Renovierung geplant ist, scheint laut der russischen Wirtschaftspresse unstrittig, Einzelheiten sind aber noch nicht bekannt. Branchenexpertin Irina Bolotowa von JosDeVries The Retail Company schätzt, dass Magnit Master sich mit einem Sortiment aus Werkzeugen und Verbrauchsmaterial auf Flächen von 300 bis 500 m² platzieren könnte. Dies würde anderen Magnit-Non-Food-Fachmärkten für Kosmetik, Pharmazie oder Alkoholika entsprechen.
Michail Burmistrow, Geschäftsführer der Marktforschungsgesellschaft Infoline-Analytik, glaubt an einen logischen Schritt von Magnit in Übereinstimmung mit dem aktuellen Portfolio seiner Einzelhandelsaktivitäten. Seiner Meinung nach ist die russische DIY-Branche bisher nur schwach konsolidiert, und Magnit könnte auch in diesem Segment schnell eine führende Position besetzen. Er bezieht sich dabei auf Magnit Kosmetik, das innerhalb weniger Jahre den Branchenersten einholen konnte. Große Synergieeffekte sieht Burmistrow auch für den Fall, dass Magnit Master-Filialen in der Nähe der Magnit-Lebensmittelmärkte eröffnet werden und so Kundenströme und Kaufkraft effektiver genutzt werden könnten.