Lemana Pro
Gelb statt grün: Eine Computergrafik  zeigt, wie die Märkte von Lemana Pro, ehemals Leroy Merlin, künftig aussehen sollen.
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Russland

Weiterhin Plus in Russland

Die Verbraucher renovieren und kaufen viel mehr online ein.  So erweist sich der russische DIY-Markt trotz Krieg, gestiegener Preise und hoher Zinsen als stabil – auch wenn der Marktführer Leroy Merlin den Namen ändert.
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Auch wenn Russland Krieg gegen seinen Nachbarn Ukraine führt: Das Land gehört nach wie vor zu Europa, und es hat eine starke Baumarktbranche, in der große Händler aus Westeuropa mitgemischt haben oder es noch tun. Es finden auch immer noch Produkte und Marken aus dem Westen ihren Weg in russische Baumarktregale, auch wenn viele Unternehmen sich eindeutig zurückgezogen und auch die Hintertürchen verschlossen haben. Wie steht der DIY-Markt Russlands also da? In einem Heft zum Top-Thema Europa hat diese Frage durchaus ihre Berechtigung.

Im Jahr 2023 ist der DIY-Markt in Russland wieder gewachsen, wenn auch bei sinkenden Wachstumsraten. Die wichtigsten Faktoren für diesen Trend sieht die Marktforschungs­gesellschaft Infoline in der Zunahme von Wohnungsrenovierungen und -ausbaumaßnahmen. Denn in Zeiten gestiegener Immobilienpreise und Hypothekenzinsen konzentrieren sich viele Russen eher auf die Verschönerung vorhandenen als auf die Anschaffung neuen Wohnraums. Hinzu kommen zwei weitere Faktoren: Die Zahl fertiggestellter Bauobjekte hat im Rekordtempo zugenommen, und der Anteil des Onlinehandels am DIY-Umsatz ist rasant gestiegen auf geschätzte 20 Prozent des Branchenumsatzes.

Gebremst wurde ein höheres Wachstum allerdings durch den Rückgang des real verfügbaren Einkommens der Bevölkerung. Insgesamt erwies sich der Markt als stabil gegenüber äußeren Einflüssen. So jedenfalls stellen es russische Quellen dar.

Laut Infoline ist der Umsatz im russischen Einzelhandel von Baumaterialien und Produkten für Haus und Garten 2023 um 12 Prozent auf 2,8 Billionen Rubel (rund 28 Mrd. Euro) gestiegen. Dieser Anstieg hat nach Expertenmeinung mehrere Ursachen. Da ist zwar zum einen der Anstieg der Inflation, zum anderen aber gab es mehr in Angriff genommene Bauobjekte, und es wurden mehr Einkäufe getätigt, die zwar bereits 2022 geplant waren, aber nach 2023 verschobenen wurden.

Die Top-10-Retailer im Baumarkthandel haben ihre Umsätze zusammen um 11,2 Prozent auf 1,05 Billionen Rubel (rund 11 Mrd. Euro) gesteigert, berichtet Infoline. Zu ihnen ­gehören Vse Instrumenty, Pe­trovitch, Stroitelny Dvor, Saturn, Baucenter, Maxidom, Obi (das bekanntlich nicht mehr zur deutschen Obi-Gruppe gehört) und Megastroi.

Den ersten Platz hat nach wie vor Leroy Merlin eingenommen. Zahlen vom Dezember 2023 weisen für den Spitzenreiter in Russland einen Umsatz von 530 Mrd. Rubel (rund 5,61 Mrd. Euro) aus, ein Plus von 48,4 Prozent zum Vorjahr.

Im ersten Halbjahr 2024 haben sich jedoch drei Dinge…

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