Zu den rund 100 Millionen Haushalten, die europaweit die Tradition eines echten Weihnachtsbaumes pflegen, könnten dieser Einschätzung zufolge in diesem Jahr viele weitere hinzukommen. Deshalb stellen sich die Weihnachtsbaumerzeuger schon jetzt darauf ein, mehr natürliche Tannen, Fichten und Schmuckgrün bereitzustellen.
Potenzial sieht der Verband bei rund 140 von 220 Millionen Haushalten in der EU und Großbritannien. Für Deutschland richtet sich die Branchenvertretung darauf ein, bis zu zwei Drittel aller Haushalte mit natürlich gewachsenen Bäumen zu beliefern, in Österreich sogar mehr als 80 Prozent.
"Die Menschen haben das intensive Bedürfnis, sich zum Abschluss dieses schlimmen Jahres unter dem Baum zu versammeln - in der Hoffnung auf ein besseres 2021", meint der Verbandsvorsitzende Benedikt Schneebecke. "Und aufgrund der gebotenen Skepsis, was das Reisen zu Verwandten oder in den Urlaub anbelangt, werden mehr kleine Feiern stattfinden, gerade auch in Single- oder Zwei-Personen-Wohnungen."
Den Bedarf erhöhen aus Sicht des Verbands zusätzlich zwei starke Verbrauchertrends: Der Verzicht auf Plastik werde sich zulasten des Plastikbaumes und wieder zugunsten des echten Baums auswirken. Gleiches bewirke die Klimaschutzbewegung. Der natürliche Weihnachtsbaum gelte als nahezu klimaneutral, während der Plastikbaum mit durchschnittlich rund 48 kg CO2 pro Baum eine negative Klimabilanz ausweise.
Europaweit arbeiten den Angaben zufolge rund 15.000 Familien in diesem Geschäft. Dass die Christbaumerzeuger damit rechnen, in diesem Jahr mehr Bäume und Schmuckgrün bereitzustellen, sei durchaus eine Herausforderung, wie Schneebecke erläutert: "Corona brachte auch uns personelle Sorgen. Seit März fehlen uns Helfer beim Pflanzen, beim Formschnitt und anderen Pflegemaßnahmen." Im Mai gab es zudem mancherorts Frostschäden. "Dennoch schaffen wir das", gibt sich Schneebecke zuversichtlich.