Bedingt durch die Corona-Pandemie herrscht eine große Nachfrage nach Blumenerden und Rindenmulch, da es viele Menschen in ihre Gärten oder auf den Balkon zieht. Zudem benötigt man zur Herstellung von gärtnerischen Kultursubstraten auch Rindenhumus. "Viele Hersteller können den anhaltend hohen Bedarf an Rinde in den Produkten allerdings derzeit nicht mehr decken, da sie insgesamt knapp wird", sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. Diese Entwicklung unterstreicht auch eine Umfrage unter IVG-Mitgliedern, welche die Knappheit mit mehr als 70 Prozent beziffern. Daran wird sich laut ihrer Einschätzung auch bis zum Jahresende nichts ändern.
Die Rindenknappheit hat mehrere Gründe. So hat die Fichte besonders stark unter der Trockenheit der letzten beiden Jahre gelitten. Neben dem Wassermangel macht ihr das der Borkenkäfer zu schaffen. Die Rinde befallener Bäume kann nicht für gartenbauliche Zwecke verwertet werden. Hinzu kommt eine geringe Menge von Rinde in den Sägewerken bedingt durch den Produktionsausfall wegen der Corona-Pandemie. Vor diesem Hintergrund beziffern mehr als 75 Prozent der Mitglieder des IVG auch in den nächsten Jahren einen Rückgang der verfügbaren Rindenmengen auf 50 Prozent für den deutschen Markt.
"Eine ähnliche Entwicklung können wir derzeit auch beim Rohstoff Kokos beobachten", so Hackstein. Zwar gelangen derzeit noch einige wenige Lieferungen nach Deutschland, da sie sich bereits auf dem Seeweg befinden. Doch aufgrund der Corona-Pandemie wird in den Herkunftsgebieten in Indien und Sri Lanka derzeit nur noch stark eingeschränkt Material verarbeitet und verladen. Aus diesem Grund beziffern die IVG Mitglieder den Engpass bei Kokos in der Umfrage mit 50 Prozent.