„Flickenteppich beenden!“

Grüne Verbände fordern bundeseinheitliches Vorgehen

Schon auf oder noch zu? Auch in Bayern dürfen  ab 20. April die Gartencenter wie hier Seebauer in München wieder öffnen. Gegen den "Flickenteppich" der unterschiedlichen Regelungen protestieren nun die grünen Verbände.
Schon auf oder noch zu? Auch in Bayern dürfen ab 20. April die Gartencenter wie hier Seebauer in München wieder öffnen. Gegen den "Flickenteppich" der unterschiedlichen Regelungen protestieren nun die grünen Verbände.
17.04.2020

Die im grünen Markt tätigen Verbände sprechen sich dringend für ein bundeseinheitliches Vorgehen bei den weiteren Krisen- und Öffnungsmaßnahmen in Deutschland aus. In einer gemeinsamen Presseerklärung heißt es, die vorgestern getroffene Bund-Länder-Vereinbarung sollte nun für gleiche Voraussetzungen in ganz Deutschland sorgen. Absender sind der Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels (BGI), BHB, der Industrieverband Garten (IVG), der Verband Deutscher Garten-Center (VDG) und der Zentralverband Gartenbau (ZVG).
ZVG, VDG, IVG, BHB und BGI befürworten risikoangemessene Maßnahmen, um das Wirtschaftsleben wieder aufzunehmen. Mit der in der Bund-Länder-Vereinbarung angekündigten Öffnung von Geschäften bis 800 m² Verkaufsfläche könnten perspektivisch alle Absatzwege für Blumen und Pflanzen wieder geöffnet werden. Die derzeit unterschiedliche Auslegung auf Länder-, Landkreis- und sogar Kommunalebene zur Öffnung von Gärtnereien, Gartencentern und Baumärkten sowie Blumenläden seien dagegen nicht nachzuvollziehen und verunsicherten Konsumenten wie Unternehmen gleichermaßen, betonen die Verbände. "Der Flickenteppich muss beendet werden", heißt es wörtlich. Sorge bereite allerdings, dass einzelne Bundesländer bereits ankündigten, dass sie mit den Lockerungen unterschiedlich vorgehen werden.
ZVG, VDG, IVG, BHB und BGI appellieren auch an die jetzt wieder geöffneten Geschäfte, sich streng an die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zu halten. Sie sind hierzu selbst bereits aktiv geworden und haben vor Wochen gemeinsame Sicherheits- und Handlungsempfehlungen zum Schutz der Mitarbeiter sowie Kunden entwickelt. Unter dem neuen Online-Portal www.mit-abstand-gruen.de können sich Gärtner, Gartencenter, Gartenfachmärkte und Baumärkte eintragen und damit sichtbar machen, dass sie sich zu diesen Sicherheitsempfehlungen bekennen.
"Ohne Wirtschaft wird es keine Bewältigung der Krise geben", betont ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer. "Bei der Umsetzung der Länder in Rechtsverordnungen ist es dringend geboten, einheitlich bei der Bewertung von Gärtnereien, Gartencentern und Baumärkten sowie Blumenläden vorzugehen."
"Gartencenter, die trotz vorbildlicher Abstands- und Hygienemaßnahmen nicht öffnen dürfen, sind existenziell gefährdet!", unterstreicht VDG-Geschäftsführer Peter Botz.
"Unsere Sicherheitsmaßnahmen funktionieren und sind nicht abhängig von Bundesländern oder Kommunen", so BHB-Geschäftsführer Peter Wüst. "Solange es keine Schutzimpfung gibt, werden die Schutzmaßnahmen installiert bleiben und weiterhin für Sicherheit der Kunden und Mitarbeiter sorgen."
"Die letzten Wochen haben gezeigt, dass Baumärkte und Gartencenter die Schutzmaßnahmen wirkungsvoll umsetzen konnten", ergänzt IVG-Geschäftsführerin Anna Hackstein. "Jetzt gilt es, dieses vorbildliche Vorgehen bundesweit einheitlich zu bewerten."
BGI-Geschäftsführer Frank Zeiler verweist auf den erheblichen Beitrag der deutschen Großhändler mit ihren logistischen Dienstleistungen für die Absatzsicherheit der Zierpflanzenproduktion: "Dazu braucht der Großhandel für den Wiederaufbau der logistischen Strukturen von der Gärtnerei bis zum Einzelhandel zuverlässige und einheitliche Entscheidungen der Politik über die Einkaufsmöglichkeiten der Verbraucher."
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