Die vor Jahresfrist erwartete "Abwärtstrendverfestigung" sei mit den steigenden Umsätzen "zunächst einmal vom Tisch", meint Uwe Krüger, Senior Consultant am IFH Köln. "Analog zur gesamtwirtschaftlichen Situation, bei der die private Nachfrage ihre Rolle als konjunktureller Treiber bestätigt, gilt auch für den Möbelmarkt eine mehr als robuste Verfassung des Privatkonsums."
Gewinner unter den Vertriebswegen ist der Fachhandel. Er konnte seinen Marktanteil mit einem Sprung auf 79,9 Prozent - das entspricht 18,4 Mrd. Euro - ausweiten.
Im Detail relativiere sich allerdings die bequem erscheinende Lage, so die Studie: Die Marktanteile gehen vor allem an Möbelfilialisten und Küchenspezialisten. Der Fachhandelsrest bleibt mit ±0 unverändert, aber mit marktkonformem Wachstum.
Weiter auf dem Vormarsch befindet sich der Onlinevertrieb, der auch durch die erstarkenden drei Marktführer zunehmend Druck auf den stationären Handel ausübt. Dieser Trend werde sich auch in den kommenden fünf Jahren fortsetzen: Im letzten Jahrzehnt hat der Offline-Möbelhandel 13,4 Punkte verloren, in den vergangenen fünf Jahre betrug der Verlust 11,6 Punkte. Fünf Jahre weiter in der Prognose bis 2024 verliert der stationäre Möbelhandel (voraussichtlich) nochmals um 9,7 Punkte.
Aber nicht nur Pure Player, sondern auch der stationäre Fachhandel profitiere von Omnichannel-Ansätzen, meint Sebastian Deppe, Mitglied der Geschäftsführung der BBE Handelsberatung und ergänzt: "Und auch die Konzentration scheint - nicht zuletzt durch das Wirken des Bundeskartellamtes - gebremst."
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