20 Jahre Eurobaustoff, fünf Jahre in Österreich: Die Gesellschafterversammlung beging die beiden Jubiläen in Wien.
20 Jahre Eurobaustoff, fünf Jahre in Österreich: Die Gesellschafterversammlung beging die beiden Jubiläen in Wien.
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Eurobaustoff

Stiefmütterlich behandelt

Auf der Gesellschafterversammlung der Eurobaustoff  in Wien hat sich der Frust über die Misere im Wohnungsbau Bahn gebrochen. Die Kooperation hat schließlich kein leichtes Jahr hinter sich.
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Wenn sich die Eurobaustoff-Gesellschafter einmal im Jahr zu ihrer Hauptversammlung treffen, dann geht es natürlich in erster Linie um diese Fragen: Wie hat sich die Kooperation im abgelaufenen Jahr geschlagen? Wie sehen die Leistungen aus, die die Kooperationszentrale für ihre Gesellschafter erbracht hat? Und was ist unterm Strich dabei für jeden von ihnen hängen geblieben?

Bei der Gesellschafterversammlung in diesem Jahr in Wien gab es jedoch so etwas wie ein Oberthema: Warum in aller Welt hört die Politik nicht auf den Rat der am Bau beteiligten Akteure, um dem Bau und insbesondere dem Wohnbau wieder auf die Sprünge zu helfen, nachdem die Genehmigungszahlen so massiv eingebrochen sind?

Tja, warum nicht? Schließlich sind die Umsätze der Bauwirtschaft im Wohnungsbau in Deutschland 2023 um real 11 Prozent gesunken, die Genehmigungszahlen des ersten Quartals 2024 lagen um 22,2 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Ähnlich die Entwicklung in Österreich: Hier ist beispielsweise der Umsatz des gesamten Baustoffhandels um 19,9 Prozent auf 3,236 Mrd. Euro gefallen.

Dr. Eckard Kern, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, war der Frust über die Politik jedenfalls deutlich anzumerken, als er über die Lobby-Aktivitäten des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) referierte. „Wir haben das Gefühl, dass wir stiefmütterlich behandelt werden“, sagte er. Dabei sei die Baubranche so groß wie die Automobilbranche. „Wie können wir der Politik klarmachen, worum es eigentlich geht?“, so seine rhetorische Frage. „Wir sind nicht nur ein paar Bauhansel.“ Bauen sei „kein Kostenfaktor, sondern für die Politik eine Zukunftsinvestition, die sich mehr als rechnet, wenn jeder siebte Steuer-Euro aus der Baubranche kommt und die Menschen wohnen müssen“, sagte er.

 

„Bauen ist kein Kostenfaktor, sondern eine Zukunftsinvestition“: Dr. Eckard Kern beklagte den Umgang der Politik mit dem Thema.
„Bauen ist kein Kostenfaktor, sondern eine Zukunftsinvestition“: Dr. Eckard Kern beklagte den Umgang der Politik mit dem Thema. (Quelle: Eurobaustoff)
Hartmut Möller erwartet für den Einzelhandel im laufenden Jahr eine immerhin stabile Entwicklung.
Hartmut Möller erwartet für den Einzelhandel im laufenden Jahr eine immerhin stabile Entwicklung. (Quelle: Eurobaustoff)
Der Aufsichtsratsvorsitzende  Boy Meesenburg sieht auch eine Vertrauenskrise der Banken gegenüber der Bauwirtschaft.
Der Aufsichtsratsvorsitzende  Boy Meesenburg sieht auch eine Vertrauenskrise der Banken gegenüber der Bauwirtschaft. (Quelle: Eurobaustoff)

Dabei stellte er sich ausdrücklich hinter den BDB. Unter Anspielung auf die von der Hagebau initiierte Kampagne sagte er: „Wir vertrauen auf die Arbeit unseres Verbands.“ Zu dem von ihm getragenen Wohnbautag kämen schließlich die Entscheidungsträger. Ihnen will die Branche vermitteln, dass die Standards am…

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