Thierry Garnier mag die großen Gesten ebenso wie die kleinen. Der CEO von Kingfisher und derzeitige Präsident des internationalen DIY-Verbandes Edra/Ghin nutzte die große Bühne bei der Eröffnung des Global DIY Summit mit seinen 1.000 Teilnehmern, um einmal mehr für die Scope-3-Initiative der Branche zu werben. Beim Interview etwas später am Tag bestand er darauf, für das Foto sein Kongress-Badge zu tragen: Mit dieser kleinen Geste will er zeigen, dass er den Verband, seine Arbeit und vor allem den Summit schätzt und unterstützt.
Die gesamte Branche verzeichnete im vergangenen Jahr rückläufige Verkaufszahlen. Ist die Heimwerkerbranche wirklich eine schrumpfende Branche?
Thierry Garnier: Wir hatten während Covid wirklich Boomjahre. Nach Covid erreichte die Nachfrage ihren Höhepunkt, dann begann der Krieg, die Inflation und die Kosten stiegen, was alles zusammen zu den jüngsten Rückgängen in der Branche geführt hat.
Auf der makroökonomischen Seite der Wirtschaft in Europa sehen wir, dass hohe Zinssätze zu geringeren Immobilienverkäufen führen. Wir haben bereits relativ schwache Zahlen für die Jahre 2022, 2023 und 2024 gesehen, und ein Teil aller Heimwerkerausgaben ist mit diesen Transaktionen verbunden.
Ich persönlich sehe die Zukunft des Home-Improvement-Markets jedoch aus mehreren Gründen sehr positiv. Ein Grund ist Net Zero. Alle Regierungen werden die Haushalte bei der Dekarbonisierung, der Installation von Isolierung, Wärmepumpen, Solarzellen et cetera unterstützen müssen, und das wird Jahre dauern. Wir werden diese zusätzlichen Investitionen in der Home-Improvement-Branche haben.
Der andere Grund ist der Trend zur Arbeit von zu Hause aus, auch wenn es eine gewisse Anpassung gibt, aber insgesamt wird die Welt mehr von zu Hause aus arbeiten als vor Covid. Und wenn man mehr von zu Hause aus arbeitet, gibt man auch mehr für Heimwerkerarbeiten aus.
Und der dritte Grund ist, dass wir eine neue Generation von Heimwerkern haben, die während Covid begonnen haben. Dieser grundlegende Trend sollte den Markt stützen.
Wenn wir diese schwierigen Zeiten der höheren Lebenshaltungskosten, der Inflation und der schwächeren Immobilientransaktionen hinter uns haben, bleibe ich sehr optimistisch, was den Markt angeht.
Würden Sie sagen, dass diese Tendenzen für alle Länder in ganz Europa gelten?
Alle Länder in Europa folgen diesem Trend. Die Wege können leicht unterschiedlich sein, je nachdem, ob es sich um feste oder flexible Hypotheken, Zinssätze et cetera handelt, aber insgesamt…