Welche Hürden gilt es im europäischen Markt zu überwinden?
Welche Hürden gilt es im europäischen Markt zu überwinden?

Europa I Langfassung

Eine Frage des Mindsets

„Krise? Da machen wir nicht mit“ – pragmatisch ist der Ansatz von Soudal nach einem für die DIY-Branche turbulenten Jahr 2023. Wir wollten wissen, wie die Industrieunternehmen auf die Herausforderungen des Marktes reagiert haben und wie wichtig das Europageschäft ist. Ein Auszug aus den Antworten.

Ich glaube sehr fest an die Europäische Idee. Im globalen Vergleich sind wir als einzelnes Land eher klein und unbedeutend. Deshalb müssen wir uns gemeinsam und mit gemeinsamen verbindlichen Regeln aufstellen, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu agieren. Die viel kritisierte europäische Überregulierung entsteht durch eine fragmentierte Regulierung. Das ist für die Wirtschaft Gift. Wir können mit einer Regel lernen zu leben – sie sollte dann aber auch in Europa durchgehend verbindlich Bestand haben.

Caramba hat wichtige Handelspartner besonders im südosteuropäischen Raum und sieht dort einen weiterhin wachsenden und sich sehr positiv entwickelnden Markt. Wir spüren deutlich, dass einige Länder Südosteuropas in den vergangenen zwei bis drei Jahren im Vergleich zu Deutschland eine deutlich größere Dynamik im Wachstum zeigen. Hier wollen wir in Zukunft verstärkt ansetzen und unsere Kooperationen ausbauen.

Reiner Eckhardt, CEO Caramba Chemicals Group

 

Dachser
Dachser hat einen neuen B2C-Service eingeführt, um auf die Krise zu reagieren. (Quelle: Dachser)

Wo die Menschen sich während Corona noch in die eigenen vier Wände zurückzogen und sich Home-Improvement-Projekten gewidmet haben, ließ dieser Cocooning-Effekt im Jahr 2023 deutlich nach. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, Krisen sowie die hohe Inflation dämpften den Konsum, während Handel und Hersteller bereits hohe Lagerbestände aufgebaut hatten, um resilienter gegen Lieferkettenschocks zu sein. Gerade in diesen Zeiten kommt es noch stärker darauf an, Produkte zielgenau für Konsumenten zu entwickeln und Kundenwünsche zu berücksichtigen.

Endkunden haben hohe Erwartungen an ihr Einkaufserlebnis. Sie möchten jederzeit und überall einkaufen und bestellte Produkte zum gewünschten Termin am gewünschten Ort angeliefert bekommen. In einem hart umkämpften Marktumfeld haben jene Händler die besten Chancen, die sämtliche Vertriebskanäle effektiv nutzen und alle logistischen Anforderungen mit einem starken Logistikpartner abbilden können.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat Dachser seine Pipeline erweitert und Anfang 2024 das Produkt targo on-site fix als weiteren B2C-Service entwickelt und europaweit eingeführt. Es unterstützt die Omnichannel-Strategie der Hersteller und Händler und ist perfekt auf die Anforderungen der DIY- und Home & Garden Improvement-Branche abgestimmt. Damit profitieren Empfänger von B2C-Sendungen von einem fixen Zustelltermin mit Zeitfenster. Dabei kann der gewünschte Anliefertermin bereits am POS, also bei der Bestellung im Markt oder bei der Onlinebestellung im Webshop, angegeben werden.

Jens Wollmann, Department Head Dachser DIY Logistics

 

Für die Egger Gruppe ist Europa ein Kernmarkt. Die derzeitigen Herausforderungen sehen wir als Holzwerkstoffhersteller aber auch als Chance. Die gesamtwirtschaftliche Lage konfrontiert uns als gesamte Branche mit neuen Fragestellungen. Schwierige Märkte begreifen wir bei Egger aber auch als große Motivation. Als Familienunternehmen sind wir auf langfristige Zielorientierung ausgerichtet. Was wir erwirtschaften, investieren wir wieder ins Unternehmen.

So konnten wir in den letzten Jahren sehr erfolgreich wachsen. Neben unserer soliden finanziellen Basis können wir uns auf unsere gute Datenbasis verlassen: Um zu verstehen, wie Märkte funktionieren, wo Potenziale liegen und an welchen Stellschrauben wir ansetzen können, braucht es klare Fakten in Form von Forecasts, Analysen und regelmäßigen Abgleichen mit der aktuellen Situation. So haben wir speziell in volatilen Zeiten einen Kompass an der Hand, mit dem wir navigieren.

Michael Egger jun., Gruppenleitung Vertrieb/Marketing Egger

 

Als international agierendes Unternehmen aus Deutschland ist Europa ein Kernmarkt für uns. In Deutschland sind wir in den Absatzkanälen DIY-Baumärkte und E-Commerce Marktführer im Bereich akkubetriebener Gartengeräte. Es ist unser Ziel, diesen Trend nach kabelloser Freiheit auch in weiteren europäischen Ländern konsequent voranzutreiben und dort eine marktführende Position einzunehmen.

Beim Anteil der verkauften Akku-Geräte gibt es in einigen Ländern hinsichtlich der Quote noch Unterschiede zwischen West- und Osteuropa. Grundsätzlich ist die Nutzung akkubetriebener Geräte in Osteuropa deutlich geringer. Genau darin liegt unsere Chance: Wir sind fest davon überzeugt, dass sich der Anteil akkubetriebener Geräte in Haus, Werkstatt und Garten, egal in welchem Land, in Zukunft weiter steigern wird.

In anderen Märkten Europas herrschen durchaus Unterschiede gegenüber dem DACH-Raum, insbesondere hinsichtlich Distributionsstruktur, Kaufkraft und Konsumverhalten. Während in Westeuropa eher Baumärkte Anlaufpunkt für die Kunden sind, bildet in Osteuropa vor allem der Fachhandel einen wichtigen Vertriebskanal.

Beim Marketing setzen wir konzernübergreifend auf unsere globalen Marketing-Partnerschaften mit dem FC Bayern München und dem Mercedes-AMG PETRONAS Formel 1 Team. So läuft unser TV-Spot mit diesen Top-Sportmarken in mehreren europäischen Ländern. Die Begeisterung dafür ist in allen Ländern spürbar und lädt unsere Marke dort ebenfalls mit positiven Emotionen auf.

Andreas Kroiss, CEO Einhell

 

Das Badmöbelgeschäft von Fackelmann ist sehr DACH-fixiert. Darüber hinaus sind wir mit der Badmöbeldivision nicht so stark vertreten. Im Haushaltswarenbereich ist Fackelmann natürlich ein Global Player mit Business Units in aller Welt und einem universellen Vertriebsnetz.

Robert van Loosen, Marketingleiter Badmöbel Fackelmann, Badmobil und Lanzet, Fackelmann

 

Die Auswirkungen des herausfordernden Jahres für uns unter anderem als Leistenproduzent sind in Rückgängen im Bereich der klassischen Sockelleisten spürbar, da auch die Umsätze im Bereich Fußboden deutlich zurückgegangen sind. Das Preiseinstiegssegment hat von der angespannten wirtschaftlichen Lage profitiert. Preiseinstiegsprodukte funktionieren weiterhin gut, weshalb wir versuchen, durch die Schaffung von Aktionssortimenten das vorhandene Potenzial auszuschöpfen. Im Premiumbereich ist unser Umsatz stabil, da diese Käuferschicht von der wirtschaftlichen Situation kaum betroffen ist. Generell sind wir stark auf den Export fokussiert (96 Prozent Exportquote), wobei Europa ein besonders wichtiger Absatzmarkt für uns ist.

In unserer strategischen Ausrichtung haben wir 2022 den Grundstein für einen neuen Sortimentsbereich gelegt und uns intensiv dem Bereich der Wandgestaltung gewidmet. Wir haben ein Produktportfolio entwickelt, das sich auf Akustikpaneele und Wandverkleidungen konzentriert. Mittlerweile sehen wir uns in diesem Bereich als einer der führenden Anbieter, der vom Preiseinstieg bis hin zu Premiumlösungen, einschließlich individualisiertem Digitaldruck, alles abdeckt. Selbst kleinste Losgrößen sind möglich, inklusive Dropshipment-Lösungen. Diese strategische Weichenstellung hat unser geplantes Wachstum unterstützt und die Rückgänge in anderen Produktbereichen gut abgefangen.

Unsere Innovationskraft unterscheidet uns von unseren Wettbewerbern und hebt unsere lösungsorientierten Produkte hervor, wodurch wir immer wieder neue Märkte erschließen können. Wir blicken daher weiterhin sehr positiv in die Zukunft.

Daniel Ellensohn, Vertriebsleiter bei FN Neuhofer

 

Als Husqvarna Group und mit unseren Marken sind wir weltweit aktiv. Für die Gardena Division ist Europa dabei seit jeher sowohl als Produktionsstandort (Deutschland und Tschechien) als auch als Vertriebsgebiet von zentraler Bedeutung. Wir denken überhaupt nicht in einer rein nationalen Dimension oder in einer Vorstellung von Inlandsumsatz und Export.

Heribert Wettels, Director Corporate Communications, Gardena Division

 

Kärcher hat die Auswirkungen der vielen weltweiten Krisen und der hohen Inflation 2023 in Form einer angespannten Auftragslage und gestiegener Kosten für Material, Fracht und Lagerung deutlich gespürt. Dass es dem Unternehmen unter diesen verschärften Marktbedingungen gelungen ist, Kurs zu halten, liegt unter anderem an seinem Geschäftsmodell, in dem Privatkunden und Profianwender in etwa gleich viel zum Umsatz beitragen.

Mit diesen beiden Standbeinen war der Reinigungsspezialist auch stabil für den außergewöhnlichen Geschäftsverlauf des Jahres 2023 aufgestellt: Der Absatz im gewerblichen Bereich war zunächst stark, der im Consumer-Geschäft schwächer gestartet, was sich dann im Lauf des Jahres komplett gedreht hat. Am Ende hat Kärcher seine Jahresziele erreicht, weiter Marktanteile gewonnen und einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Traditionell spielt das Europa-Geschäft dabei eine bedeutende Rolle.

Anouk von Hochmeister, Corporate Communications Manager, Kärcher 

 

Keeeper-Produkte für die Haushaltsorganisation sind vorrangig Mitnahmeartikel, die auch spontan gekauft werden. Diese Käufe sind mit größeren Investitionen, bei denen Konsumenten Zurückhaltung zeigen, nicht zu vergleichen. Daher konnten wir nicht wirklich Turbulenzen verzeichnen. Auch das Konsumentenverhalten ist bei den Keeeper-Artikeln unverändert geblieben.

Natürlich passen wir uns auch den Konsumentenanforderungen an und bieten vorausschauend Kaufanreize, wie bei der Farb- und Formgebung sowie Funktionalität der Produkte. 

Der Auftritt von Keeeper auf der diesjährigen Ambiente war zugleich der Auftakt für gezielte strategische Prozesse, denen eine Marktanalyse vorausging: Verstärkte Ansprache an den Handel, national und international, Personalaufstockung intern und im Außendienst
, Entwicklung von innovativen Neuheiten sowie Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitskonzept.

Das Keeeper-Kerngeschäft ist im DACH-Raum, aber auch Polen, Frankreich und UK–dokumentiert durch die Teilnahme an der Exclusively Shows im Juni in London – sind für uns hochinteressant. Auch außerhalb Europas ist Keeeper bereits verstärkt aktiv.

Unsere unternehmensweiten strategischen Initiativen zielen darauf ab, nachhaltiges Wachstum zu fördern. Wir setzen auf Digitalisierung, um Prozesse effektiver und effizienter zu gestalten, Internationalisierung, um unseren globalen Einfluss zu maximieren, und Emotionalisierung der Marke Keeeper, um eine langfristige Kundenbindung auf globaler Ebene zu erreichen.

Martin Bieri, CEO Keeeper Group

 

In dem für den DIY-Markt herausfordernden Jahr 2023 konnten wir durch unsere breit aufgestellte und kontinuierliche Marktbearbeitung dieses Jahr erfreulicherweise mit einem sehr guten Ergebnis abschließen. Durch gezielte Marketingaktivitäten in Verbindung mit der Qualität unserer Produkte konnten wir noch mehr Interessenten für die Lackspraydose begeistern, was sich sehr positiv auf unsere Entwicklung ausgewirkt hat. Europa ist für uns ein äußerst wichtiger Markt, da viele unserer Handelspartner dort signifikante Umsatzanteile generieren. Als Hersteller begleiten und unterstützen wir den Handel tatkräftig.

Hans-Jürgen Förg, Prokurist und Vertriebsleiter International Peter Kwasny GmbH

Peter Kwasny GmbH
Gezielte Marketingaktivitäten haben dem Lackspraydosen-Hersteller bei der Bewältigung des schwierigen Jahres geholfen, so Hans-Jürgen Förg, Prokurist bei Peter Kwasny. (Quelle: Peter Kwasny GmbH)

 

Wir machen 55 Prozent unseres DIY-Umsatzes im europäischen Ausland, 45 Prozent in Deutschland. Tendenz steigend in Richtung europäisches Ausland. Wir haben reagiert, in dem wir unsere Vertriebstätigkeiten in Europa ausgeweitet haben. Durch die lokale Betreuung unserer DIY-Kunden vor Ort konnten wir den Rückgang in Deutschland teilweise kompensieren. Hier sind besonders die osteuropäischen Länder zu nennen. Das funktioniert aber nur, wenn man die nationalen Sprachen berücksichtig und aussagekräftigen Content inklusive Videos und Social-Media-Posts zur Verfügung stellt. „All Business is local“ – wenn der Kunde es nicht versteht, kauft er nicht.

Interessant ist, dass in vielen europäischen Ländern mehr professionelle DIY-Produkte verkauft werden können als in Deutschland. Gerade in Osteuropa sind die Baumärkte Frequenzmagnete und können auch zu attraktiven Preise Profiprodukte verkaufen, die in Deutschland nicht nachgefragt werden. Hier liegt für uns noch viel Potenzial.

Weiterhin ist die generelle Erwartungshaltung unserer Kunden, dass Produktion und Lieferkette auf Nachhaltigkeit umgestellt werden – unter Beibehaltung der bestehenden Kostenstruktur und Preise. Kreislaufwirtschaft ist hier das Schlagwort. Im Sinne der Nachhaltigkeit haben wir ganzheitliche Maßnahmen entwickelt, um unseren ökologischen Fußabdruck immer weiter zu reduzieren.

Martin Wonisch, Geschäftsführer Laserliner/Umarex

„Gerade in Osteuropa sind die Baumärkte Frequenzmagnete und können auch zu attraktiven Preisen Profiprodukte verkaufen, die in Deutschland nicht nachgefragt werden “, weiß Martin Wonisch
„Gerade in Osteuropa sind die Baumärkte Frequenzmagnete und können auch zu attraktiven Preisen Profiprodukte verkaufen, die in Deutschland nicht nachgefragt werden “, weiß Martin Wonisch (Quelle: Laserliner/Umarex)

 

Die L.I.T. AG betreibt am Standort Moers ein auf die DIY-Branche spezialisiertes Logistikkonzept: die SSD-Baumarktlogistik für schwere und sperrige Waren. Von Moers aus liefert der Logistikdienstleister die umschlagsempfindlichen Güter bundesweit an alle namhaften Baumarktgruppen. Von den Auswirkungen der kumulierten Krisen der letzten Jahre blieb auch die L.I.T. nicht verschont, weshalb die SSD-Baumarktlogistik für schwere und sperrige Waren auf pragmatische Lösungen setzte und die Kundenorientierung erhöhte: Selbst in schwierigen Zeiten wollten wir bestmögliche Lösungen für unsere Kunden bieten. Daher haben wir unser Portfolio um die B2C-Belieferung in ganz NRW erweitert. Gleichzeitig haben wir mit unseren Kunden gemeinsame Prozessoptimierungen erarbeitet und unser Qualitätsmonitoring ausgebaut.

Zusätzlich haben strategische Partnerschaften innerhalb des Unternehmensnetzwerks und der Aufbau eines eigenen LTL-Netzwerks mit anderen L.I.T.-Niederlassungen die Resilienz gestärkt. „Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir das SSD-Dienstleistungsportfolio erweitern, indem wir beispielsweise Verteilstrukturen europaweit ausbauen und strategische Partnerschaften im Ausland eingehen.

Ralf Bunzek, Business Development Manager am L.I.T.-Standort Moers

Marc Streuber von Neudorff verweist darauf, dass seine Branche schon immer mit dem wechselhaften Wetter leben muss.
Marc Streuber von Neudorff verweist darauf, dass seine Branche schon immer mit dem wechselhaften Wetter leben muss. (Quelle: W. Neudorff GmbH KG)

 

Viele unserer Produkte sind Problemlösungen für die Verbraucher, die sie in Garten und Haus brauchen, um sich wohl zu fühlen beziehungsweise Spaß am Gärtnern zu behalten. Wir konnten in den allermeisten Sortimenten keinen Konsumrückgang feststellen.

Wir leben schon immer damit, dass sich das Wetter direkt auf die Bedürfnisse des Marktes auswirkt. Bei Dauerregen mag niemand gärtnern, in Zeiten mit viel Regen entwickeln sich bestimmte Schaderreger bestens, so wie in diesem Jahr die Schnecken. Das ist nicht vorhersehbar, als mittelständisches Unternehmen können wir aber meist kurzfristig handeln, um bestmöglich lieferfähig zu sein. Herausfordernd sind vor allem die Kosten für Herstellung und Logistik und der schon viel benannte Fachkräftemangel, der mittlerweile zu einem Arbeitskräftemangel geworden ist.

Natürlich ist der Export für Neudorff ein wichtiges Standbein, in dem wir in den letzten Jahren stark gewachsen sind. Wir beobachten die Märkte genau, um die passenden Sortimente für das jeweilige Land anzubieten, um auch hier das naturgemäße Gärtnern zu implementieren.

Marc Streuber, Vertriebsleiter DACHL, Neudorff

 

Qemetica, Jan Döge
Qemetica nutzt Synergien am Standort Sachsen, berichtet Sales Director Jan Döge.  (Quelle: Qemetica)

Qemetica hat sich als ein Marktführer für Salztabletten in europäischen Märkten etabliert. Unser Standort in Staßfurt mit einem der modernsten und nachhaltigsten Salzwerke seiner Art ist unser Tor zum westeuropäischen Salzmarkt. Gerade in Deutschland mit dem höchsten Wasserhärtegrad unter den europäischen Ländern steigt die Nachfrage aufgrund von Themen wie Anlagenschutz und Energieeffizienz für Betriebe, die auf weiches Wasser angewiesen sind.

Die Lage in Sachsen-Anhalt bietet erhebliche Vorteile in Bezug auf kurze und effiziente Logistikwege, was sich in der prompten Belieferung unserer Kunden niederschlägt. Wir profitieren auch von unserer langjährigen Präsenz mit dem traditionsreichen Sodawerk, welches in direkter Nachbarschaft liegt. Diese Synergie macht, sowohl aus geographischer als auch aus technischer Sicht, den Standort zu einer ausgezeichneten nachhaltigen Wahl für unser Expansionsprojekt.

Jan Döge, Sales Director Qemetica Western Europe

 

Neben dem Transport von Baustoffen fokussieren wir uns auch auf die Logistik. Beliefert werden Baustellen, Baustoffhändler und täglich rund 2.100 Baumärkte. Trotz der positiven Entwicklung der Bauwirtschaft in den letzten Jahren spürte Sievert Logistik 2023 die Auswirkungen steigender Zinsen und Energiepreise. Die Baustofflogistik war schon immer ein volatiler Markt. Die Krisen der letzten Jahre haben den Preisdruck erhöht, und unsere Kunden kalkulierten ihre Aufträge sehr eng.

Um saisonale Schwankungen auszugleichen und wirtschaftliche Redundanzen zu schaffen, plant das Unternehmen eine breitere Aufstellung. Wir wollen uns auf das antizyklische Geschäft in der Kontraktlogistik konzentrieren, um saisonale Leerstände zu füllen. So möchten wir uns als Fullservice-Dienstleister am Markt etablieren.

Karsten Bley, Geschäftsführer von Sievert Logistik SE.

 

Steven Peeters, Soudal
Wir nehmen an der Krise nicht teil. Es gibt immer Möglichkeiten“, meint Steven Peeters von Soudal. (Quelle: Soudal)

Das Europageschäft ist für Soudal im Retail-Bereich sehr wichtig. Daher arbeitet das Unternehmen in allen europäischen Ländern eng mit verschiedenen Einzelhändlern zusammen. Wir bewegen uns mit Produkten für Renovierung und energetische Sanierung in einem Segment, in dem es auch in einem schwierigen Marktumfeld eine hohe Nachfrage besteht. Soudal und hat an allen Produktionsstandorten und in vielen Logistikzentren in Europa stark in die Kapazitäten investiert. Das zahlt sich nun aus. Mit Innovationen wie dem T-Rex-Montagekleber und dem Sprühschaum für Dämmung sowie mit Produkterweiterungen nachhaltigen stellen wir uns krisenfest auf.

So konnte sich Soudal 2023 in Europa stabil entwickeln. Aktionen mit dem Handel mit dem Fokus auf Renovierung, energetische Sanierung und verstärkte Schulungsaktivitäten unterstützen diese Strategie – ebenso wie die Entwicklung nachhaltiger Verpackungen und Rezepturen. Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt. Krise ist auch eine Frage des Mindsets und wir nehmen an der Krise nicht teil. Es gibt immer Möglichkeiten und Lösungen.

Steven Peeters, Business Unit Director Retail, Soudal

Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe diy 8/2024.

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