Praktisch müssen sie sein, die Aufbewahrungsboxen aus Kunststoff. Daher bietet Surplus Systems seit vielen Jahren Behälter aus dem Euroboxen-System an. Der Vorteil daran: Die Kisten in unterschiedlichen Größen lassen sich allesamt ineinander stapeln und durch Extras erweitern. Mit einem Rollwagen wird das System mobil, Modelle mit Klappen erlauben das Entnehmen, auch ohne einen Turm wieder auseinanderbauen zu müssen. Einsatzkästen und Trennelemente bieten zusätzliche Ordnungsmöglichkeiten, Deckel schließen den Boxenverbund ab.
Doch die Ansprüche der Kunden gehen heute über die reine Praktikabilität hinaus, weiß Zeljko Fabijanic aus dem Marketing. Nachhaltig sollte die Lösung ebenfalls sein. Daher hat das Unternehmen vor rund zwei Jahren die Green-Box entwickelt, eine schwarze Klappkiste, die zu 100 Prozent aus recyceltem Material aus der gelben Tonne hergestellt wird.
Dabei beließ der Anbieter es aber nicht, sondern suchte nach einer Alternative aus organischem Material. Fündig wurde Surplus Systems schließlich in der Tiernahrungsindustrie: Hier werden große Mengen an Erbsen verarbeitet, die Außenfaser wird jedoch entsorgt. Um diese Verschwendung zu reduzieren, entwickelte das Unternehmen kurzerhand eine Lösung, wie dem Material eine neue Verwendung zukommen kann. So wurde die Idee für die grüne Peaco Box geboren. Sie besteht zu 30 Prozent aus der Außenfaser der Erbse und zu 70 Prozent aus Post-Consumer-Rezyklat (PCR).
Für die Produktion habe man keine neuen Maschinen anschaffen müssen, berichtet Fabijanic. Eine Herausforderung gab es aber doch, denn bei der Fertigung der Kisten herrschen Temperaturen um die 200 Grad – dabei verbrennen Erbsenfasern in der Regel einfach. In der Kombination mit dem Rezyklat trotze das Gemisch aber diesen hohen Temperaturen. „Dennoch roch es bei uns in der Produktion tagelang nach Erbsensuppe“, sagt der Sales Manager schmunzelnd. Zudem war eine höhere Produktdichte nötig, um die gleiche Stabilität wie die der bewährten Kisten zu erreichen.
Die Peaco Box wird in der Version mit 21 Liter Fassungsvermögen angeboten, die beliebteste Größe im Euroboxen-System, und ist mit anderen Behältern aus diesem System kompatibel. Für den Handel gibt es ein Display, das viel Sicht auf die gestapelten Produkte zulässt. Im Rahmen der Internationalen Eisenwarenmesse 2024 präsentierte Surplus Systems die Lösung erstmalig – und erhielt sehr positive Rückmeldungen von den Besuchern, wie Fabijanic unterstreicht. Insgesamt sei man im vergangenen Jahr nicht von der allgemeinen Konsumzurückhaltung betroffen gewesen: „Wir haben ein krisensicheres Sortiment.“
Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe diy 5/2024