Mehr als 90 Prozent der derzeit 448 Gesellschafterhäuser mit 1.682 Standorten waren in Baden-Baden vertreten. 
Mehr als 90 Prozent der derzeit 448 Gesellschafterhäuser mit 1.682 Standorten waren in Baden-Baden vertreten. 
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Eurobaustoff | Langfassung

Nach den tollen Jahren

... gibt es nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen: Eine Eurobaustoff-Gesellschafterversammlung im Zeichen rückläufiger Umsätze, schwieriger Rahmenbedingungen –  und neuer Potenziale. 
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Unternehmen verwenden in ihrer Kommunikation immer wieder gerne das Wort „Herausforderung“, um die eigene Position hervorzuheben oder Schwierigkeiten zu erklären. Wenn ein erfahrener Mann wie Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung der Eurobaustoff, das Wort benutzt, kann man jedoch davon ausgehen, dass er keine abgegriffene Formel bemüht, sondern dass die Situation genau das ist: herausfordernd.

„Der Bau: Herausforderungen meistern – Chancen ergreifen“ hatte Kern seinen Vortrag auf der diesjährigen Gesellschafterversammlung in Baden-Baden überschrieben, und er machte keinen Hehl daraus, wie ... nun ja: herausfordernd die Situation für Europas größte Baustoffhandelskooperation ist.

Denn der bisherige Geschäftsverlauf in diesem Jahr hat der Eurobaustoff erhebliche Umsatzrückgänge beschert. Bis Mitte Juni ist ein Minus von rund 16 Prozent beim zentralfakturierten Umsatz aufgelaufen. „Das hat schon ins Kontor gehauen“, räumte er ein. Für sich genommen seien die Zahlen nicht „superkritisch“, dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund zweistelliger Zuwachsraten 2020 und 2021 sowie einem Plus von 9,03 Prozent auf 9,082 Mrd. Euro zentralfakturierter Umsatz im vergangenen Jahr. „Wir hatten tolle Jahre“, resümierte Kern. Nun sei man allerdings mit einem Mengenrückgang konfrontiert.

„Die Politik fremdelt einfach mit dem Bau“, stellte Dr. Eckard Kern fest.
„Die Politik fremdelt einfach mit dem Bau“, stellte Dr. Eckard Kern fest.

Einmal mehr kritisierte Kern die politischen Vorgaben aus Berlin. „Wir haben eine Gemengelage, die es für den Bau und für unsere Branche schwer macht“, sagte er und meinte damit unter anderem, dass zwar 700.000 Wohnungen in Deutschland fehlen, aber 2022 nur 295.500 fertiggestellt wurden. Außerdem beklagte er den hohen Regulierungsdruck durch Baunormen, die Verteuerung des Bauens und eine falsche Förderpolitik. „Die Politik fremdelt einfach mit dem Bau“, sagte Kern.

Als ein Geschäftsfeld, in dem die Eurobaustoff noch Entwicklungspotenzial hat, gilt der Bereich Nachhaltigkeit, beispielsweise mit ökologischen Baustoffen. Hier hänge die Entwicklung stark von der Industrie ab, aber auch der Handel komme nicht um das Thema herum. „Wir müssen es als Chance sehen“, so Kern.

Auch beim Thema energetische Sanierung mahnte er zu Aufmerksamkeit, gerade auch im Wettbewerbsumfeld – damit „nicht der Sanitärgroßhandel es für sich entdeckt“. Kern kündigte ein Dienstleistungspaket der Zentrale an, mit dem die Gesellschafter Endkunden und Handwerker langfristig an sich binden können.

Sein Geschäftsführungskollege Hartmut Möller ging…

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