Über die aktuelle Lage der Eurobaustoff informierten die Geschäftsführer Dr. Eckard Kern (r.) und Jörg Hoffmann.
Über die aktuelle Lage der Eurobaustoff informierten die Geschäftsführer Dr. Eckard Kern (r.) und Jörg Hoffmann.
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Eurobaustoff

Den Boden erreicht

Die Führung der Eurobaustoff beklagt, dass die Politik die Bauwirtschaft nicht ernst genug nimmt, und erwartet spätestens 2026 einen Aufwärtstrend. 2024 war schließlich schwer genug. 
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Wenn Dr. Eckard Kern vor oder – wie jetzt wieder auf der Bau in München in wiederholt geübter Praxis – mit Journalisten spricht, dann nicht nur über die Eurobaustoff. Den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Europas größter Baustoffhandelskooperation treibt stets die Politik um. Dabei stellt er immer wieder klar: Es geht nicht darum, dass der Staat die Baubranche oder gar den Baustoffhandel fördert. Sondern: Die Politik möge die Bauwirtschaft ernst nehmen als das, was sie ist – nämlich ein Wirtschaftsfaktor so groß wie der Automobilsektor.

Die Politik hat einen Fehler gemacht: Sie hat den Bau nur als Kostenfaktor gesehen.
Dr. Eckard Kern, Geschäftsführer Eurobaustoff

Große Hoffnungen setzt die Führung der Eurobaustoff auf einen politischen Wechsel durch die Bundestagswahl. Zur Ampelregierung sagte Dr. Kern: „Die Politik hat einen Fehler gemacht: Sie hat den Bau nur als Kostenfaktor gesehen.“ Dabei würden Investitionen in den Bau auch Steuereinnahmen bringen. Allein der Wohnungsbau generiere 17 Prozent der deutschen Steuereinnahmen, so viel wie kein anderer Sektor. Ausdrücklich kritisierte er eine zu hohe Belastung der Wirtschaft durch Verordnungen und Regularien und eine mangelhafte Berücksichtigung des Leistungsgedankens. „Wir haben die Mitte verloren in dem, was wir tun“, sagte Dr. Kern.

Das abgelaufene Jahr war für die Eurobaustoff – wie ja für den gesamten Baustoffhandel – denn auch „ein schwieriges Jahr“, sagte der Chef der Kooperationszentrale, um dann doch ein wenig zuversichtlich einzuschränken: „Aber wir sind ganz gut durchgekommen.“

Die Eurobaustoff war bereits zum neunten Mal als Aussteller auf der Bau in München: Man will Flagge zeigen für die Branche.
Die Eurobaustoff war bereits zum neunten Mal als Aussteller auf der Bau in München: Man will Flagge zeigen für die Branche. (Quelle: Dähne Verlag, Strnad)

Konkret heißt das, dass die Eurobaustoff beim zentral fakturierten Umsatz im Jahr 2024 einen Rückgang um 2,8 Prozent auf knapp 7,5 Mrd. Euro verzeichnet. Im Bereich Einzelhandel betrug der Rückgang 0,9 Prozent, was vor dem Hintergrund der allgemeinen Lage in der Branche „eigentlich auch in Ordnung“ sei. Am stärksten betroffen von der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Baubranche war bei der Eurobaustoff der Bereich Hochbau. Hier ist der Zentralumsatz gegenüber dem Vorjahr um fast 10 Prozent zurückgegangen. Ein Plus von 3,6 Prozent gab es dagegen im Segment Dach und Fassade. Alle anderen Bereiche lagen im Minus: Fliesen -1,7 Prozent, Holz und Bauelemente -0,5 Prozent, Trockenbau -3,5 Prozent, Galabau -2,3 Prozent.

Für das laufende Jahr zeigte sich der Eurobaustoff-Chef…

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