So berichten wir in dieser Ausgabe über ein VDG-Webinar zu ChatGPT. Bereits in unserer April-Ausgabe haben wir über Neuheiten gesprochen, die auf der Euroshop vorgestellt wurden: KI-gesteuerte Regale, Beratungs-Chatbots und sogar ein Backautomat, der den Brötchenbedarf selbstständig anhand von Wetterdaten, Saison und Erfahrungswerten ermitteln kann. Der Konsens vielerorts: künstliche Intelligenz kann und wird den Arbeitsalltag erleichtern.
Gleichzeitig schreibt etwa die FAZ von den großen Problemen, die ChatGPT noch hat. So „lügt“ der Bot quasi, sollten ihm verlässliche Quellen fehlen. Stellenweise ließen sich die Sicherheitsprotokolle der KI mit einfachsten Tricks überlisten, was besonders Kriminellen gefällt. Über 1.000 Tech-Riesen – allen voran Elon Musk als Gallionsfigur – haben im März einen offenen Brief in Umlauf gebracht, in dem sie eine sofortige Entwicklungspause für den Chatbot und weitere KI-gestützten Programme fordern. Italiens Behörden haben ChatGPT aufgrund von Datenschutzbedenken sogar sperren lassen. Zeitgleich läuft in den USA eine Sammelklage gegen mehrere Entwicklerfirmen, deren Bild-KIs vermeintlich mit urheberrechtlich geschützten Bildern trainiert wurden – selbstverständlich ohne das Einverständnis der Künstler. Und natürlich steht gerade bei den Arbeitnehmern die Sorge im Vordergrund: Wird meine Arbeitsleistung irgendwann von einem Programm ersetzt?
Eine allgemeingültige Antwort darauf, wie es mit KI in unserer Branche weiter geht, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht – was bleibt, ist Zukunftsmusik. Die Sorgen und Ängste, aber auch Möglichkeiten und Chancen sind jedoch bereits jetzt real und sollten auch dementsprechend betrachtet werden. Ignorieren lässt sich die Thematik jedenfalls nicht. Denn, wie bereits eingangs erwähnt, der Fortschritt kommt – auch wenn sich manch einer noch dagegen zu stemmen vermag.
Neben den vielfältigen Pro- und Contra-Argumenten bleibt uns aber vor allem eines bei der Abwägung, ob KI nun der langersehnte Arbeitserleichterer oder der böse Arbeitsplatzvernichter ist: der gesunde Menschenverstand. Denn diesen kann (zumindest noch) keine künstliche Intelligenz imitieren. Hoffentlich haben wir in den wichtigen Entscheidungsmomenten genug davon.
Herzlichst Ihr