Nachdem der Gartenmarkt im vergangenen Jahr nicht gewachsen ist, wird für 2023 wieder ein Plus erwartet. Der Branchenexperte Klaus Peter Teipel geht von einem Wachstum von 1,8 Prozent auf 21,855 Mrd. Euro aus – allerdings nicht inflationsbereinigt. Dass dies real ein Minus ist, setze Handel und Industrie enorm unter Druck, sagte Teipel auf dem IVG-Medientag im Februar in Köln. Mehrfach betonte er jedoch, dass die Prognosen unter großer Unsicherheit abgegeben werden. Möglicherweise werde es in diesem Jahr auch keinen Reiseboom wie 2022 geben. Insgesamt zeige sich der Gartenmarkt in der Krise stabil. Auch der Warenbereich lebendes Grün, der für das Nullwachstum im Jahr 2022 mit verantwortlich war, wird der Prognose zufolge 2023 wieder leicht zulegen.
Für das Gartengeschäft der Baumärkte erwartet Teipel in diesem Jahr ein Plus von 3,2 Prozent, für die Gartencenter von 2,0 Prozent. Auch für den gärtnerischen Fachhandel (+1,4 Prozent) und den Produktvertrieb über den Galabau (+4,3 Prozent) sind die Aussichten gut – wenn man ein nominales Plus, das voraussichtlich unter der Inflationsrate bleibt, so bewerten will.
Ein unbestreitbar positiver Trend aus Sicht des etablierten Handels: Massiv verloren hatte im Jahr 2022 der E-Commerce im grünen Bereich. „Das war ein klares Bekenntnis der Verbraucher zum stationären Handel“, sagte Teipel. Nach einem Minus von 19,8 Prozent im vergangenen Jahr, von dem auch die großen Player betroffen waren, erwartet er für 2023 ein Plus von 0,3 Prozent auf 1,291 Mrd. Euro. Für den Gesamtmarkt bedeute das: „Das zu erwartende kleine nominale Wachstum findet stationär statt.“ Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Baumärkte mit ihren Online-Aktivitäten einen Anteil von 25,5 Prozent am E-Commerce mit Gartenprodukten haben.
Für das zurückliegende Jahr 2022 hat Teipel eine Veränderungsrate von glatten 0,0 Prozent ermittelt. Besonders zu Buche geschlagen hat das Minus beim lebenden Grün; dessen Umsatz ist zwar nur um 0,9 Prozent auf 11,695 Mrd. Euro gesunken. Aber weil es sich mit einem Anteil von 54,4 Prozent um das größte Teilsegment handelt, waren die Auswirkungen groß. Auch Hartware, das zweitgrößte Segment (35,9 Prozent, 7,702 Mrd. Euro) hat um 0,6 Prozent nachgegeben. Lediglich bei biologisch-chemischen Bedarf hat es ein sattes Plus von 7,5…