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Ein Quartier aus Holz

In Berlins Norden entsteht seit letztem Jahr Europas größtes Holzbauquartier. Bis Mitte der 2030er-Jahre soll es das Referenzprojekt für klimaangepasste und wassersensible Stadtentwicklung werden.
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Es war der 8. November 2020, als der Betrieb am Flughafen Tegel final eingestellt wurde. Doch der Dornröschenschlaf des nur wenige Kilometer von der Berliner Innenstadt gelegenen Geländes währte nur kurz: Seit 2022 entsteht auf insgesamt 202 Hektar Fläche ein komplett neuer Stadtteil, mit neuen Wohnquartieren sowie Gewerbe- und Landschaftspark. Das Besondere: Auf einem Teil der Fläche, dem sogenannten Schumacher Quartier, soll auf 46 Hektar Europas größtes Holzquartier entstehen, das alleine mit über 5.000 Wohnungen Platz für mehr als 10.000 Menschen bieten wird. So soll ein innerstädtisches, urbanes Holzbauquartier entstehen, das im Kern durchgehend eine dichte, vier- bis sechsgeschossige Bebauung mit ein paar höheren Häusern als Hochpunkte aufweisen wird. Als Ziel für das Projekt ist ausgegeben, dass Decken und nach Möglichkeit auch die Wände aus Holz konstruiert sind.

Für die Stadt stellt das Schumacher Quartier dabei das Berliner Referenzprojekt für klimaangepasste und wassersensible Stadtentwicklung dar. Weitere 4.000 Wohnungen in teilweiser Holzbauweise sind in den direkt benachbarten Quartieren Cité Pasteur und TXL Nord geplant. Insgesamt umfasst das Gebiet Berlin TXL (Wohnquartiere, Innovationspark und Landschaftspark) laut den Entwicklern eine Fläche von 5 km², was etwa fünf Prozent des Stadtgebietes von Paris entspricht.

Plan des gesamten Plangebiets Berlin TXL, von dem das Schumacher Quartier ein Teil ist.
Plan des gesamten Plangebiets Berlin TXL, von dem das Schumacher Quartier ein Teil ist. (Quelle: Tegel Projekt GmbH)

Anfang 2022 wurde mit der Errichtung von Baustraßen begonnen. Nach Plan sollen bis 2027 die ersten Wohngebäude und der Bildungscampus fertiggestellt werden. Das gesamte Quartier soll bis Mitte der 30er-Jahre fertig sein.

Neben allgemein ökologisch orientierten Bautechniken, die bei dem Bauprojekt zum Tragen kommen, soll Holz der dominierende Baustoff sein, konkret Kiefer aus Berliner Forsten. Deren Verwendung soll laut den Projektverantwortlichen in enger Abstimmung mit den lokalen Forstbetrieben erfolgen. Die abgeholzten Kiefern sollen in der darauffolgenden Aufforstung durch Laubbäume ersetzt werden. 25.000 bis 30.000 Kubikmeter Holz jährlich würden ein Jahrzehnt lang benötigt.

Gudrun Sack, Architektin und Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH, erklärte im Wissenschaftsmagazin des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK), dass im neuen Schumacher-Quartier nichts geringeres als das größte urbane Holzbau-Quartier der Welt entstehen soll: „Unsere Vision ist, Holzbau auf industrielles…

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