Vorteile auf beiden Seiten

Wenn es um Frauen in Führungspositionen geht, gelangt man schnell zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wenke Kohl, Leitung Marketing und Kommunikation bei der Sanitop-Wingenroth GmbH & Co. KG, sieht ihren Arbeitgeber hierbei als ein besonders gutes Beispiel. „Heutzutage ist es absolut möglich, auch eine Führungsaufgabe in Teilzeit professionell zu erfüllen. Sanitop-Wingenroth hat mir diese Möglichkeit eröffnet, sodass ich seit fast vier Jahren in Teilzeit ein tolles Marketing-Team von neun Personen führen darf“, schwärmt die 39-Jährige.  

Anfang 2018 stieg sie als Marketingmanagerin in Teilzeit in das Unternehmen ein. „Die Perspektive, nach einem Jahr die Abteilungsleitung ebenfalls in Teilzeit übernehmen zu können, wurde mir damals von Beginn an offen kommuniziert“, erinnert sich Kohl. Als Mutter von zwei Kleinkindern sei das Paket aus Karriere und Familie ein ausschlaggebender Grund gewesen, sich für Sanitop-Wingenroth als Arbeitgeber zu entscheiden. „Dass dann tatsächlich nach der Übernahme der Leitungsfunktion alles so glatt läuft, war mir ehrlich gesagt von Anfang an nicht klar. Wenn man als Vorgesetze von einem neunköpfigen Team diejenige mit der kürzesten Anwesenheitszeit ist, zweifelt man anfangs doch schon, ob das wirklich etwas werden kann. Aber es klappt hervorragend“, unterstreicht sie und appelliert daher an andere Unternehmen: „Haben Sie den Mut, sich auf flexible Arbeitszeitmodelle einzulassen. Wenn Sie die Kompetenzen hoch qualifizierter und motivierter Führungskräfte nicht für sich in Erwägung ziehen, weil bei ihnen aus familiären und somit gesellschaftlichen Gründen nicht die gleiche quantitative Arbeitszeit zur Verfügung steht wie gewohnt, lassen Sie Chancen nicht nur in Zeiten des Fachkräftemangels ungenutzt.“ Als weibliche Führungskraft in Teilzeit ist Kohl bei dem Hersteller kein Einzelfall: Auch die Personalleiterin Manja Lange und Teamleiterin Lisa Menzel aus dem Category Management nutzen ein solches Modell.

Vorteile böten sich dabei auf beiden Seiten, ist die Marketingfachfrau überzeugt: „Das Unternehmen kann in Zeiten des Fachkräftemangels eine gut ausgebildete Mitarbeiterin für sich gewinnen, die 100 Prozent Know-how mitbringt, aber aufgrund des angepassten Gehalts auf die Stundenzeit nicht 100 Prozent kostet. Die Mitarbeiterin profitiert, da sie trotz der zweiten…