„Selbermachen ist Ehrensache“: Das sagen 70 Prozent der Menschen in Deutschland über das Heimwerken. Zugleich stellt es eines der zentralen Ergebnisse der Einhell-Do-It-Yourself-Studie 2023 dar. Gemeinsam mit dem Sinus-Institut hat die Einhell Germany AG, Hersteller von Garten- und Heimwerkergeräten, in einer Repräsentativbefragung mit mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern untersucht, wie die deutsche Bevölkerung zum Thema Heimwerken und Gartenarbeit steht. In diesem Zusammenhang wurde auch der Einhell-DIY-Index erstmals ins Leben gerufen, der die DIY-Affinität der deutschen Bevölkerung in einem einzigen Wert abbildet. Dieser liegt aktuell bei 62 von 100 Punkten.
„Mit unserer in 2021 erhobenen Delphi-Studie ‚Das Zuhause 2030‘ hatten wir festgestellt, dass ein großer Teil der Deutschen sich stark für die Verschönerung der eigenen vier Wände interessiert. Durch die aktuelle DIY-Studie 2023 wollen wir dieses Verhalten noch näher durchdringen und tiefer analysieren“, so Andreas Kroiss, Vorstandsvorsitzender der Einhell Germany AG.
Lieber im Garten als im Haus
Das DIY-Interesse ist in Deutschland hoch, so eines der Kernergebnisse der Studie. Die Bevölkerung ist demnach hochmotiviert, Tätigkeiten rund um Haus und Garten selbst zu erledigen. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer werkeln und gärtnern für ihr Leben gerne und sind immer auf der Suche nach neuen Projekten. Gartenarbeiten fallen dabei häufiger an und sind beliebter als handwerkliche Tätigkeiten. 56 Prozent der Befragten stimmen der Aussage „Ich heimwerke für mein Leben gerne“ und 69 Prozent der Aussage „Ich gärtnere für mein Leben gerne“ zu. Sowohl beim Heimwerken als auch bei der Gartenarbeit spielen dabei elektrische und akkubetriebene Geräte eine wichtige Rolle: Drei von vier Befragten greifen immer oder bereits manchmal darauf zurück.
Die Motive für die Betätigung sind laut den Studienergebnissen vor allem Unabhängigkeit, Erholung, Selbstverwirklichung und Selbstbestätigung. Außer fehlender Zeit spricht für die Befragten nur wenig gegen DIY-Aktivitäten.
Männer sind beim Heimwerken selbstbewusster
Die meisten Menschen in Deutschland halten sich für handwerklich mäßig begabt, so eine weitere Erkenntnis. Obwohl man Spaß an Selbermachen hat, werden die eigenen DIY-Kompetenzen im Durchschnitt nur als mittelmäßig eingestuft. Die persönlichen Fähigkeiten bei der Gartenarbeit werden etwas besser bewertet als die Heimwerker-Skills. Die Mehrheit der befragten Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer trauen sich die meisten Arbeiten im Grünen selbst zu, etwa Rasenmähen, das Anlegen von Beeten und das Pflanzen von Bäumen. Mit Abstand den größten Respekt bei der Gartenarbeit haben die Teilnehmer mit eigenem Garten davor, Bäume zu fällen oder einen Teich oder Brunnen anzulegen.
Handwerkliche Basics wie kleinere Renovierungsaufgaben und Aufbauten trauen sich die meisten Deutschen zu und haben auch Erfahrung darin. Von komplexeren Aktivitäten wie Trockenbau, Verlegen von Fliesen, Badrenovierung, Verputzen oder Kücheneinbau lassen sie aber die Finger.
Bei der Einschätzung der eigenen Möglichkeiten beim Heimwerken sind Männer selbstbewusster als Frauen, die wiederum motivierter zu Werke gehen. Bei der Selbsteinschätzung der Gartenarbeit-Skills zeigen sich aber keine Geschlechterunterschiede. Um die eigenen DIY-Fähigkeiten zu verbessern, sind vor allem Video-Tutorials (insbesondere für die Jüngeren) und der Austausch mit dem Freundes- und Bekanntenkreis gefragt.
Sowohl in Bezug auf Heimwerker- als auch auf Gartenarbeiten geben Männer häufiger als Frauen an, immer mit elektrischen oder motorbetriebenen Werkzeugen zu arbeiten. Das hänge neben einer prinzipiell größeren Affinität zu Technik im Allgemeinen und zu Werkzeugen im Besonderen auch damit zusammen, dass Männer häufiger als Frauen DIY-Aufgaben ausführten, bei denen der Einsatz solcher Tools üblich sei, erklären die Macher der Studie.
Langlebigkeit und Handhabung sind wichtig
Bei der Anschaffung von Akku-Geräten sind die Älteren der Befragten noch zurückhaltend. Die jüngere Generation ist hingegen eher bereit, mehr Geld für diese Werkzeuge auszugeben und besitzt im Gegensatz zu den Älteren auch bereits häufiger akkubetriebene als kabelgebundene oder benzinbetriebene Geräte. Am häufigsten nutzen und besitzen die Deutschen einen Akku(bohr)schrauber. Bei der Neuanschaffung von Geräten für das Heimwerken und die Gartenarbeit achtet man insbesondere auf die Langlebigkeit des Produkts, die Handhabung, die Laufzeit bei Akku-Geräten, Preis, Qualität und Leistungsstärke.
„Es gibt nicht viele Studien zum Thema DIY in Deutschland. Für uns war es eine sehr interessante Erfahrung, die Motive der deutschen Bevölkerung zum Thema DIY zu ermitteln. Ein innovatives Ergebnis dieser Studie ist der in Abstimmung mit Einhell geschaffene DIY-Index, der die DIY-Affinität der Bevölkerung abbildet und damit die Möglichkeit bietet, zukünftig Vergleichsmessungen anzustellen“, so Dr. Marc Calmbach, Geschäftsführer des Sinus-Instituts und Projektleiter der Studie.
Kennzahl für die Branche
Um die Affinität der Deutschen zum Selbermachen kurz und bündig in einem einzigen Wert zu erfassen, haben das Sinus-Institut und der Werkzeughersteller den Einhell-DIY-Index entwickelt. Er setzt sich aus den Dimensionen „Interesse an DIY“, „Häufigkeit der DIY-Beschäftigung“ und „Subjektive DIY-Kompetenzeinstufung“ gleichwertig zusammen.
Die DIY-Affinität der deutschen Bevölkerung liegt bei der ersten Erhebung, bei 62 von 100 möglichen Punkten. Die höchste DIY-Affinität besitzen Menschen in der mittleren Altersgruppe von 30 bis 49 Jahren (65 Prozent).
„Die Ergebnisse bestätigen unsere bisherige Einschätzung, dass Do-It-Yourself in der deutschen Bevölkerung einen hohen Stellenwert besitzt. Mit dem jetzt erstmals erhobenen Einhell-DIY-Index haben wir zukünftig die Möglichkeit, die Weiterentwicklung dieses Trends zu beobachten“, fügt Andreas Kroiss hinzu.
Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe diy 3/2023