Im Sommer vor drei Jahren brannte es im Essener Norden: In der Nacht auf Sonntag, den 7. Juli, loderten Flammen aus zwei Boomex-Lagerhallen. Erst am Morgen hatte die Feuerwehr die Situation beim Anzünder-Hersteller unter Kontrolle gebracht, insgesamt dauerten die Löscharbeiten noch drei Tage an, der vermeintliche Brandstifter wurde nie gefasst.
Fast genau drei Jahre später wurden diesen Sommer die neuen Lagerhallen eingeweiht: Ein Hochregallager mit über 2.000 Stellplätzen auf 2.400 m², ausgestattet mit einer modernen Brandschutzanlage mit Sprinklerkopf an jedem Stellplatz und drei großen Wassertürmen, die über eine Million Liter Wasser bevorraten – um im erneuten Ernstfall ein Feuer schon vor Ankunft der Feuerwehr zu löschen.
„Drei Jahre später, nachdem der Schrecken des Brandes vorüber ist, betrachte ich unsere moderne Halle als Bereicherung“, meint dazu Geschäftsführer Michael Thölken. Über zwei Etagen wurde eine Werkstatt für die technische Abteilung der Produktion eingerichtet. Auch die Beleuchtung der Halle wurde effizienter: Im Dach sind große Fenster für mehr Tageslicht integriert, die Zusatzbeleuchtung wurde auf nachhaltige LEDs umgestellt. Außerdem wurde ein vergrößerter Bereich für Kommissionsaufträge der Bau- und Gartenmärkte eingerichtet.
Mit Beginn des Ukraine-Kriegs stand auch Boomex vor Herausforderungen in der Rohstoffversorgung für Anzündwolle. In Zusammenarbeit hat man jedoch mit dem Lieferanten aus der West-Ukraine in kürzester Zeit die Lieferungen wieder aufnehmen können, so das Unternehmen. Zusätzlich dazu wurde eine exklusive Produktion für Anzündwollseile in der EU aufgebaut, um künftig ein zweites Standbein zu haben. „Die Wintersaison 2022/23 wird herausfordernd. Die Entwicklungen in der Rohstoffversorgung und im Preisniveau sind nicht hundertprozentig kalkulierbar.“ Unter den derzeitigen Bedingungen sieht Michael Thölken das Essener Unternehmen jedoch gut vorbereitet.
Aktuell konzentriert sich Boomex auf die nachhaltige Optimierung seiner Verpackungen: Für alle Anzünder in der Dose sollen künftig Schachteln in FSC-Qualität verwendet werden, die bisherigen Dosen haben noch Kunststoffdeckel und Blechböden. Ebenso sollen für die Saison 2023 die POS-Displays aus Wellpappe durch langlebigere Lösungen ersetzt und eine neue Warenpräsentation in Viertel-Palettengröße angeboten werden. Insgesamt sollen dabei weniger, dafür höherwertige Displays geliefert und in den Märkten nachbestückt werden – aus ökologischen Gründen. Im Juni 2023 will das Unternehmen seinen neuen Katalog mit Neuheiten vorgestellen. Da hier noch Entscheidungen ausstehen, hält sich Boomex derzeit bedeckt. Lediglich so viel ist bereits bekannt: In einigen Bereichen soll das Angebot schlanker werden, ein paar „graue Mäuse“ sollen das Sortiment verlassen und Neuprodukten weichen.