„Wir befähigen Mitarbeiter in der DIY-Welt praxisnah in Themen des Sortiments und rund um die Beratungskompetenz“, so Hartmut Scholl von der Reflact AG.
„Wir befähigen Mitarbeiter in der DIY-Welt praxisnah in Themen des Sortiments und rund um die Beratungskompetenz“, so Hartmut Scholl von der Reflact AG.

Reflact AG

Mit fähigen Mitarbeitern zum Erfolg

Neue digitale Möglichkeiten nach der Corona-Pandemie eröffnen auch der deutschen DIY-Branche neue Entwicklungschancen. Man muss es aber auch wollen. 

Breites Fachwissen, umfassende Beratungskompetenz und schnelle Anpassungsfähigkeit in Zeiten des wirtschaftlichen Umbruchs: Baumarktmitarbeiter müssen heute in puncto Qualifikation hervorragend aufgestellt sein, um im verschärften Wettbewerb bestehen zu können. Digital unterstützte Bildungsformate bieten hier große Erfolgschancen – wenn sie agil konzipiert und flexibel eingesetzt werden.

Mitarbeiter im Baumarkt müssen längst mehr beherrschen als ihr ursprüngliches Fachgebiet. Das haben wir in unserer Erfahrung mit Teilnehmern aus diesem Wirtschaftszweig gelernt. So hat unser Software-Unternehmen, übrigens ein Branchenpionier im Bereich digitaler Lernlösungen, unter Federführung der DIY Academy AG in den vergangenen Jahren ein umfassendes Lernangebot zum Baumarktsortiment entwickelt. So stehen Baumarktmitarbeiter zwei gegenläufigen Extremen gegenüber. Zum einen müssen sie immer spezifischeres Wissen rund um ein scheinbar immer homogener werdendes Sortiment aufbauen, um Kunden Produkte und deren Eigenschaften zu erklären.

Entsprechend gewinnen gerade digitale Angebote rasant an Bedeutung, mit denen Hersteller gezielt die Beratungskompetenz des Fachpersonals auf der Baumarktfläche fördern und sichern. So sollte beispielsweise der Verkäufer aus der Sanitärabteilung in der Lage sein, auch den Kollegen aus der Schreinerei vertreten zu können.

Zum anderen kommt ein neues Selbstbewusstsein der Kunden hinzu: Video-Tutorials suggerieren, mit bestimmten Werkzeugen ganz einfach selbst komplexe Projekte meistern zu können. Häufig ignorieren motivierte Heimwerker jedoch, dass es sich dabei oft um geschickte Produktplatzierungen handelt. Hier müssen Baumarktmitarbeiter viel Beratungsarbeit leisten, um den Kunden davon zu überzeugen, dass es für bestimmte Bauvorhaben mehr Material und Werkzeug als in dem Clip bedarf.

 

Aus der Praxis ans digitale Display

Schulungen fanden in nicht allzu ferner Vergangenheit häufig physisch im Rahmen praktischer Trainings statt – teilweise begleitet durch Videosequenzen. Im Regelfall wurden die Trainings für Mitarbeiter verschiedener Filialen zu bestimmten Terminen am Hauptfirmensitz der Kette oder an anderen zentralen Orten angeboten – ein immenser Zeit- und Kostenfaktor. Mit der Corona-Pandemie änderte sich die Situation im vergangenen Jahr schlagartig: Jeder musste plötzlich stärker auf die Unterstützung digitaler Technologien zurückgreifen. Sei es durch die umfangreichere Nutzung des Smartphones zur Bestellung des Essens beim Lieblingsitaliener, der Organisation im Homeoffice oder durch neue und bislang ungewohnte Kommunikation per Videochat. Diese Entwicklungen haben auch die Weiterbildungsbranche stark beeinflusst: Pragmatismus und Agilität sind heute gefragt, wenn es darum geht, Schritt mit kurzfristigen Veränderungen von Rahmenbedingungen zu halten. So mussten auch Trainingsmodelle in Windeseile digitalisiert werden, um räumliche und persönliche Distanzen zu überwinden. Ich bin sicher, nur wer jetzt in der Lage ist, schnell und flexibel zu handeln, wird langfristig in einem immer schärfer werdenden Wettbewerb bestehen können.

 

Blended Learning ist das „Multifunktionstool“

Besonders gut dazu geeignet ist das Konzept des Blended Learning. Der Klassiker aller digital unterstützten Bildungsformate gilt in diesen Zeiten als „Multifunktionstool“ des Lernens, denn Blended Learning kommt ideal dort zum Einsatz, wo es schnell gehen muss. Dabei geht es um die gezielte Verbindung gleichzeitiger und zeitversetzter Lernbausteine – wie zum Beispiel beim Selbststudium daheim kombiniert mit Einheiten im Klassenzimmer, physisch vor Ort oder zunehmend virtuell.

Auch wenn das Grundmodell des Blended Learning bekannt ist, haben sich in diesen Zeiten hoher Unsicherheit und Unklarheit sowohl die Entstehung als auch die Bereitstellung von Inhalten ebenso wie die virtuelle Gleichzeitigkeit radikal verändert.

So müssen Lernprozessverantwortliche da, wo sich Rahmenbedingungen schnell ändern, ebenso schnell reagieren können. Ein gutes Beispiel ist die kurzfristige Klarheit zur Öffnung des Gartensortiments. Ein schneller Überblick über den Status der individuellen Lernprozesse einzelner Lernender ist dabei besonders wichtig. Digitale Lernmanagementsysteme wurden zum Effizienzturbo: Für mich ist der Quantensprung an wertvoller Funktionalität eines solchen Systems ähnlich zum Vergleich zwischen der Flexibilität der Kommunikation via Telefonzelle gegenüber dem eigenen Smartphone.

Baumarktmitarbeiter müssen heute in puncto Qualifikation hervorragend aufgestellt sein, um im verschärften Wettbewerb bestehen zu können.
Baumarktmitarbeiter müssen heute in puncto Qualifikation hervorragend aufgestellt sein, um im verschärften Wettbewerb bestehen zu können.

Lerninhalte kinderleicht aufbereitet

Gleichermaßen ist der Bedarf an motivierenden Lerninhalten gestiegen: Gut gemachte Informationen haben eine starke Transferwirkung. Früher schnell teure und eher unflexible Agenturprojekte sind aufgrund neuer technischer Möglichkeiten inzwischen selbst kinderleicht zu bewältigen. Auf den Punkt gebracht: Wer den Film vom 80. Geburtstag der Großmutter digital aufbereiten kann, ist auch in der Lage, schnell medialen Content mit neuen verfügbaren Kanälen herzustellen.

Auch in puncto Professionalität der synchronen Bausteine gibt uns eine neue Kategorie an Werkzeugen entscheidende Möglichkeiten. Die medial gestützte Gleichzeitigkeit erlaubt uns zum Beispiel, das Training gut vorzubereiten, auf vielfältige Art mit den Lernenden zu interagieren, ein interaktives Recording bereitstellen zu können und vieles mehr. Die Zeit- und Kostenersparnis gegenüber der Durchführung in Präsenz zählt zusätzlich.

 

Langfristig Budgets und Talente sichern

Doch für die DIY-Branche verbergen sich die Chancen weniger in kurzfristigen Kosteneffekten als in einer nachhaltigen Perspektive: Vor uns liegen Monate oder eher Jahre eines deutlichen Anpassungsbedarfs an sich ändernde wirtschaftliche Gegebenheiten. Erfolg hat nur, wem es gelingt, sich öffnende Optionen schnell zu ergreifen und zu materialisieren. Und hier schließt sich die Klammer einer absoluten Macherkultur zur weiteren systematischen Digitalisierung: Den Verantwortlichen der DIY-Welt bietet sich nun die einmalige Chance, das Thema Digitalisierung auch angemessen in die Prozesse der Personal- und Organisationsentwicklung zu übertragen. Der Gewinn aus neuen kraftvollen und zugleich effizienten Prozessen ist sicher ein Schlüssel für Zukunftserfolg.

Ich bin ehrlich begeistert von der bewiesenen Mentalität des Anpackens und Ich bin fasziniert von der erlebten Agilität in der Branche. Ich bin mir sicher, dass diese nun auf eine neue Stufe angemessener Digitalisierung des Trainings übertragen werden kann: Yes, you can – mit unserer Hilfe lassen sich sowohl Lernprojekte auf Einsteigerniveau als auch komplexe Organisationsentwicklungsprojekte meistern. Und gelungenes Lernen zahlt letztlich auch auf das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter ein. So sichern wir zugleich die Budgets der Kunden und die wertvollen Talente unserer Mitstreiter.

 

Autor: Hartmut Scholl, Geschäftsführer der Reflact AG 

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