Die Zusammenarbeit mit Partnern in China hat in der Storch-Ciret Group eine lange Tradition. Seit dem Jahr 1978 arbeitet der Hersteller von Malerwerkzeug für Importe aus Asien mit chinesischen Handelspartnern zusammen. Im Jahr 2020 hat die Gruppe ihre Produktion in China zusammengelegt: Mit einem neuen, zusätzlichen Werk in Jinhua wurde die Fläche am neuen Standort auf 22.000 m2 mehr als verdreifacht. In der neuen Fertigung wird nun an hochmodernen Anlagen Malerwerkzeug gefertigt. Mit einer Kapazität von 40 Millionen Pinseln und 90 Millionen Walzen und Bügeln pro Jahr besteht laut Ciret ausreichend Versorgungssicherheit für die kommenden Jahre.
Für die Zusammenführung hat die Unternehmensgruppe im vergangenen Jahr ein zusätzliches Gebäude in Jinhua erworben und rundumerneuert. Neben rund 6.000 m2 Lagerfläche stehen der Unternehmensgruppe so nun fast 16.000 m2 reine Produktionsfläche zur Verfügung. Das alte Gebäude in Jinhua mit weiteren 6.000 m2 bleibt als Reserve für weitere Expansion erhalten. Mit der Zusammenlegung der Malerwerkzeug-Produktion in Jinhua wurde gleichzeitig die Maschinenkapazität um 50 Prozent erhöht und die Mitarbeiterzahl ebenfalls deutlich angehoben. Darüber hinaus wurden Veränderungen zur Produktivitätssteigerung und Qualitätssicherung erarbeitet und etabliert.
„Wir hatten die Zusammenlegung der beiden Produktionsstandorte schon länger geplant. Die Corona-Pandemie hat sie nicht ausgelöst, aber beschleunigt“, erklärt Daniel Rogusch, Geschäftsführer der Storch-Ciret Group. „Wir bündeln am Standort Jinhua unsere Technik, unsere Kompetenz und das Know-how unserer Mitarbeiter. Die meisten von ihnen gehören schon seit vielen Jahren zur Belegschaft. Diese Ressourcen unseres Konzerns können wir an einem gemeinsamen Standort noch besser nutzen. Insgesamt wird es einfacher, unsere internationalen Qualitätsstandards sicherzustellen. Außerdem sprechen Infrastruktur-Vorteile der ostchinesischen Industrie-Region für Jinhua“, erläutert Rogusch die Entscheidung.
Pinsel, Farbwalzen und Zubehör – insgesamt werden 4.000 verschiedene Produkte an der neuen Produktionsstätte hergestellt. Für den Kunden bedeute die Zusammenführung der Produktion, so das Unternehmen, dass Mischaufträge konsolidiert werden können, sich die Abwicklung von Artikel-Sets vereinfache und die Container-Auslastung in der FOB-Abwicklung optimiert werde. Die innerchinesische Transportlogistik zwischen den bisherigen Produktionen entfällt komplett.
Mit unternehmensweit einheitlichen Lean-Management-Aktivitäten wird der Durchfluss der Rohstoffe vom Wareneingang bis zum fertigen Produkt getaktet und optimiert. So laufen zum Beispiel in Tschechien und in China dieselben Optimierungsprogramme. Auftragsspitzen in einzelnen Bereichen können besser ausgeglichen und Mitarbeiter flexibler eingesetzt werden. 80 Prozent von ihnen sind bereits länger als fünf Jahre im Unternehmen. So hat sich laut Ciret ein hohes Know-how im Betrieb aufgebaut, das auch die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter und die Einführung einer echten und konsequenten Linienfertigung erleichtert.
Die Produktionsabläufe sind ebenfalls identisch – von der Wareneingangsprüfung bis zur Qualitätssicherung. „Aus welcher Produktionsstätte sie kommen, spielt für die Produkte und ihre Qualität keine Rolle. Als sie während des Umzugs nach Jinhua übergangsweise in der tschechischen Produktion in Pelhˇrimov gefertigt wurden, gab es keinen Unterschied“, bekräftigt Phillip Escher, Leiter Sortimentsmanagement. „Kernsysteme, Haftmuffen, Material, Farbgebung und Montage – kurz: die Produkte – waren und sind identisch.“
Die Standort-Konzentration ermöglicht der Storch-Ciret Group, die Produktionsstätten in Tschechien und China so anzugleichen, dass unternehmensweite Standards etabliert und entsprechende Vorteile ausgespielt werden können. „Mit der Zusammenlegung der Standorte erreichen wir eine Vielzahl an Optimierungen. Sie schlagen sich auch im Produktionsablauf, aber vor allem in der hohen Produktqualität nieder“, betont der Geschäftsführer Daniel Rogusch.
Auch beim Umbau des Gebäudes in Jinhua wurden Unternehmensstandards gesetzt: Die Inneneinrichtung der Büros entspricht der Neubau-Architektur der Zentrale in Wuppertal. Schallschutzsegel gehören ebenso dazu wie teamorientierte Arbeitsplätze und Besprechungsräume mit hochmoderner Ausstattung für digitalen Austausch. Das Unternehmen legt dabei Wert auf klare, helle Räume und Flächen und auf eine gute Versorgung seiner 320 Mitarbeiter in Jinhua, etwa in der Kantine oder mit der Betreuung der Kinder der Mitarbeiter im betriebseigenen Kindergarten.
Mit der Investition in Jinhua hat die Storch-Ciret Group nach eigenen Angaben die Voraussetzung geschaffen, alle Kundengruppen sicher mit Malerwerkzeug zu versorgen. Die Kapazität ist auf 500 Mitarbeiter ausgelegt, um Raum für zukünftiges Wachstum zu ermöglichen. „Unsere Standorte in China und Tschechien verwenden die gleichen Rohstoffe, arbeiten mit den gleichen Prozessen und bieten einheitliche Standards bei der Produktqualität“, so Rogusch. „Auch wenn jede Produktion dabei ihre Spezialitäten einbringt – letztlich besteht nur ein wesentlicher Unterschied. Und zwar einer, der uns als Hersteller noch flexibler macht. Vereinfacht dargestellt: Niedrige Produktionskosten in Asien mit höheren Losgrößen und längeren Vorlaufzeiten gegenüber attraktiven Preis-/Mengenkombinationen mit kurzfristigeren Vorlaufzeiten in Europa. Indem wir als Storch-Ciret Group einen tschechischen und einen chinesischen Produktionsstandort besitzen, können wir das Beste aus beiden Kontinenten nutzen. Für uns und für unsere Kunden.“