Es war kein einfaches Jahr für das Team von AS Industrievertretungen. Die Corona-Pandemie brachte sowohl im Arbeitsalltag als auch im Privaten Einschränkungen und Ungewissheiten mit sich. Und im Herbst verstarb dann plötzlich Firmengründer und Geschäftsführer Harald Schmidt nach kurzer, schwerer Krankheit. Sein Sohn Sebastian stellte in seinem Nachruf vor allem das Engagement seines Vaters in den Mittelpunkt. Es sei durch Kompetenz, Fairness und Aufrichtigkeit gegenüber Kunden und auch Mitarbeitern geprägt gewesen. Sebastian Schmidt führt nun dieses Erbe weiter, aber mit eigenem Stil. „Mein Vater hat große Fußstapfen hinterlassen“, unterstreicht er. Doch er wolle nicht in diese hineintreten, sondern eigene hinterlassen. Der Wunsch, das Unternehmen voranzubringen, wird unter anderem deutlich in den Innovationen, die der 35-Jährige angestoßen hat. So rief er beispielsweise die Plattform AS Base ins Leben und entwickelte das AS Internetreportingsystem (ASIR) mit. Unterstützt wird Sebastian Schmidt durch einen Beirat, in dem unter anderem der frühere Dachser-Chef Ralf Meistes vertreten ist.
Die Einführung der neuen, digitalen Anwendungen hat die Arbeit der Dienstleister selbst und auch die ihrer Kunden erheblich vereinfacht. Während die Mitarbeiter ihre Besuchsberichte zuvor immer nach dem Termin im Markt abtippen mussten, können sie nun alle wichtigen Daten mithilfe eines Tablets im AS Internet Reporting festhalten und vom jeweiligen Ansprechpartner vor Ort auf dem Gerät unterschreiben lassen. Auch Fotos aufnehmen, E-Mails verschicken oder sich zum nächsten Markt auf dem Tourenplan navigieren lassen – all dies ist möglich. Der AS-Mitarbeiter sendet den Bericht nach Fertigstellung direkt aus dem Markt in das AS-Internet-Reporting-System ASIR. Das System wiederum übermittelt das Dokument sofort an den Kunden. Dieser wählt sich aktiv in ASIR ein, muss also keine E-Mail-Flut befürchten. Mit dem Onlinedienst hat man zudem einen Beleg für die Anwesenheit, da die App automatisch registriert, welche Märkte besucht worden sind. Das bietet Transparenz, spart Zeit und letztendlich auch Geld, denn jeder Besuch, bei dem man vergisst sich anzumelden, verursacht Kosten. Ein weiterer Vorteil: Keine Aufgabe bleibt unbearbeitet. Denn kommt doch einmal etwas dazwischen und der Termin muss storniert werden, erstellt das System automatisch einen neuen.
Die Online-Dienste werden nicht nur zum Übermitteln der Besuchsberichte genutzt. Kunden werden damit aktiv in die Planung, Terminvergabe, projektbezogene Kommunikation und die Vollzugsinformation zu allen Setups eingebunden und bleiben bei Einrichtungen, Umrüstungen und Sortimentsveränderungen auf dem neuesten Stand. So können sie sogar live verfolgen, wie das Regal oder Display aussieht, und können reagieren, wenn es beispielsweise von einem Mitbewerber verändert worden ist.
Die Onlineplattform AS Base wurde vor allem für die eigenen Mitarbeiter entwickelt. Das Internetbasissystem soll die Beschäftigten bei Setup-Services wie Umbauten, Neueinrichtung, Retourenmanagement und Sonderaufgaben unterstützen. 2008 wurde AS Base eingeführt, 2013 kam die AS-eigene App zur Berichtserfassung und zum Start des Real-Betriebes hinzu und die Mitarbeiter wurden mit Tablets ausgestattet. 2018 wurde AS BASE 2.0 in Betrieb genommen. Damit wurde der Upload von Abnahmebelegen sowie Fotos vereinfacht, die nun via Drag & Drop von allen mobilen Geräten übermittelt werden können.
Das Willicher Unternehmen arbeitet seit 2006 mit ASIR, im Jahr 2012 wurde die Plattform weiterentwickelt. Mit modernster Kommunikationstechnik sollten nun die Informationen noch schneller zum Kunden gelangen. Zudem wurden Berichts- und Reportingtools erweitert. 2019 folgte der Launch von ASIR 3.0. In das neue Format wurden die vom Kunden vorgegebenen Tourenpläne integriert, sodass jeder beauftragte Besuch nachvollzogen und optimiert werden kann. Ein Tourenplan sei normalerweise recht willkürlich verteilt, berichtet Sebastian Schmidt. Durch die Integration in das neue System können die Touren nun besser geplant werden. So kann ein AS-Mitarbeiter bei einem Besuch gleich mehrere anstehende Arbeiten ausführen und spart sich eine erneute Anfahrt zum Markt. Darüber hinaus kann besser auf Ausfälle reagiert werden.
In den vergangenen Jahren fielen Tätigkeiten wie Disposition/Warenverräumung, auch durch den zunehmenden Einsatz digitaler Tools, vielerorts weg oder wurden weniger. Um ihren Kunden jedoch weiterhin „etwas Neues“ bieten zu können, starteten die AS Industrievertretungen ihr Service-Konzept „Active Sale“. Dieses umfasst unter anderem maßgeschneiderte Lösungen für jedes Sortiment, Produktschulungen der Marktmitarbeiter, Zusatzverkäufe, Aktionsverkäufe und Sonderplatzierungen, die Instandhaltung von Ordnung im Regal sowie ein dokumentierter Face to Face Kontakt. Darüber hinaus können Kunden die Besuchsrhythmen pro Markt individuell gestalten und mithilfe der digitalen Services schnell auf Umsatzschwankungen reagieren.
AS Industrievertretungen …
… wurde im Jahr 1995 als regionaler Dienstleister in Nordrhein-Westfalen gegründet. Bereits 1989 begann Harald Schmidt den Aufbau des Geschäfts. Es war damit nach eigenen Angaben das erste Dienstleistungsunternehmen im Bereich DIY in Deutschland. 1996 wurde das Angebot auf die gesamte Bundesrepublik ausgeweitet. 2000 folgte eine regionale Umstrukturierung: Seitdem ist das Geschäftsgebiet in vier Bereiche aufgeteilt, für die je ein selbstständig tätiger Areamanager verantwortlich ist. Im gleichen Jahr startete auch die Kooperation zwischen der Dachser und AS Industrievertretungen: Die beiden Unternehmen können nun das gesamte Warenhandling aus einer Hand anbieten, von der Rampe des Herstellers bis zum POS. 2003 expandierten die Dienstleister aus Willich nach Österreich, in die Schweiz, Luxemburg und Italien. Heute sind sie (gemeinsam mit Partnern) in 11 Ländern aktiv und führen mehr als 7.000 Setups, Aufbauten, Umrüstungen und Sortiments-Aktualisierungen pro Jahr durch.