Nchhaltigkeit beinhaltet viel mehr als nur ein Produkt aus maximal nachhaltigen Materialien, präsentiert in minimaler Verpackung, ist Color Expert, der DIY-Geschäftsbereich der Storch-Ciret Group überzeugt: „Für uns ist ein Produkt nur dann wirklich nachhaltiger geworden, wenn wir seinen ökologischen Fußabdruck über die gesamte Produktionskette reduziert haben – von der Fertigung, über die Verpackung bis zum Versand. Außerdem muss seine Produktion neben den ökologischen auch die ökonomischen und sozialen Ziele unseres Unternehmens erfüllen“, erläutert Michael Oppermann, Geschäftsführer der Ciret GmbH in Wuppertal.
Anlagenentwicklung
Die Nachhaltigkeitsperspektive ist für Storch-Ciret deshalb bereits bei der Konzeption des Fertigungsprozesses ein maßgeblicher Faktor. Nachhaltige Fertigungstechnologien werden mit jeder Produktentwicklung kontinuierlich ausgebaut. Ein Beispiel dafür ist das Spritzguss-Werkzeug: In enger Zusammenarbeit mit deutschen Werkzeug- und Spritzgussherstellern hat die Unternehmensgruppe eine komplett neue Fertigungstechnik entwickelt.
Energie-Rückgewinnung
Die Spritzgussanlagen des europäischen Anbieters von Malerwerkzeug werden nicht mehr hydraulisch, sondern voll elektrisch betrieben. Die Maschinen dieser neuen Generation nutzen dabei einen Hybrideffekt: Die beim Öffnen und Schließen der Werkzeuge entstehende Energie wird direkt wieder in den Produktionsprozess eingespeist. Der so erzielte Rückgewinnungseffekt betrage 30 Prozent, unterstreicht Oppermann.
Wofür bisher zwei Maschinen im Einsatz waren, läuft heute nur noch eine: Mit dem neuen Aufbau der Anlage können alle Teile im Mehrkomponenten-Spritzguss in einem Werkzeug produziert werden. Das soll den Energieverbrauch langfristig um 35 Prozent reduzieren. Die Produktionszeit pro Stück beschleunige sich spürbar. In der neuen Spritzguss-Technologie sieht Storch-Ciret einen weiteren Nachhaltigkeitsvorteil: Bei einem Maschinenpark von 25 Anlagen fielen bislang jährlich 12.000 l Altöl an. Dies sei eine Entsorgungsaufgabe und Umweltbelastung, die nun komplett entfalle, erklärt der Geschäftsführer.
Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Materialien
Farbwannen, Farbgitter, Werkzeuggriffe, Abdeckfolien, Walzenbezüge – in der Produktion von Spritzguss-Teilen nutzt die Storch-Ciret Group zunehmend recycelte Rohstoffe wie das Recyclat Procyclen oder Regranulate. Anfallende Kunststoffreste werden in der Produktionsanlage direkt zu wiederverwertbaren Granulaten verarbeitet und dem Prozess wieder zugeführt.
Für alle Produkte mit Holzanteilen, etwa für Pinselstiele, verwendet die Gruppe FSC-zertifiziertes Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft. Produktion und Prozesse entsprechen der europäischen Holzhandelsverordnung, die der Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags dient und zum Herkunftsnachweis des verwendeten Holzes verpflichtet.
Hohe Lebensdauer
Nachhaltige Produkte sind keine Einmal-Produkte, betont das Unternehmen: Daher setzt der Hersteller von Malerwerkzeug auf langlebige Produkte, insbesondere auf Pinsel und Walzen, die sich auswaschen und erneut benutzen lassen. Wo immer es die Qualitätsansprüche zuließen, werde der Materialeinsatz reduziert, so Oppermann. Das verringere den Ressourcenverbrauch bei der Produktion und beim Transport.
Verpackungsmüll vermeiden
Intelligente Verpackungslösungen sollen das Produkt schützen, alle erforderlichen Informationen bieten und sich problemlos entsorgen lassen. Die sparsame Verwendung von Verpackungsmaterial ist die zentrale Anforderung an jedes Verpackungskonzept in dem Malerwerkzeug-Unternehmen. Im Anschluss an eine Analyse in Zusammenarbeit mit dem Entsorgungsspezialisten Interseroh hat die Gruppe die Recycelfähigkeit ihrer Verpackungen erhöht und den produzierten Verpackungsmüll um 98 Prozent wiederverwertbar gestaltet.
Optimierung im Warenversand
Auch der Logistikbereich der Storch-Ciret Group wurde unter nachhaltigen Gesichtspunkten optimiert: Kartons und Verpackungseinheiten erlauben nun eine maximale Paletten- und damit effizientere Frachtraum-Nutzung. Bei gleicher Stückzahl werden weniger Fahrzeuge benötigt als bisher. Der Kraftstoffverbrauch sinke, erläutert der Geschäftsführer. Die Verpackungseinheiten wurden dabei auf die Drehzahl des Artikels im Handel abgestimmt.
„Nachhaltigkeit gehört zu unseren zentralen Unternehmenswerten und gewinnt auch für Endverbraucher immer mehr an Bedeutung“, betont Oppermann. „Die Nachhaltigkeit unserer Produkte wird uns weiterhin intensiv beschäftigen – von der Produktentwicklung bis zur Platzierung im Regal.“