Wir schreiben das Jahr 2 der Pandemie und wissen: Corona hat alles geändert. Alles? Vieles hat Corona insofern geändert, als es das, was schon da war, verstärkt hat.
Eines der in diesem Fall schönen Beispiele dafür haben Sie vor sich – falls Ihnen nicht ein anderer Leser oder eine andere Leserin zuvorgekommen ist und Ihnen Ihr Exemplar der diy-Sonderbeilage Gartentrends weggeschnappt hat. (Was, wie Sie ja lesen, kein Problem ist, denn Sie können sich Ihr eigenes Heft einfach nachbestellen – Anruf oder Mail genügt.)
Denn diese Sonderbeilage belegt sehr eindrücklich, was allen, die mit dem Gartenmarkt zu tun haben, sehr klar ist: Der Trend hin zum Grün, hin zur Freude an Pflanzen, zum Garten, zum Urban Gardening und Urban Jungle, zur grünen Oase, zur Wohlfühllounge auf Balkon und Terrasse, kurz: der Aufwärtstrend auf dem Gartenmarkt hält an.
Diese Entwicklung hat sich schon seit einigen Jahren abgezeichnet – und Corona hat sie nun verstärkt. Darauf weist Rainer Strnad, der in der diy-Redaktion das Garten-Ressort verantwortet, in seinem Editorial zur aktuellen Sonderbeilage hin. Früher hieß es mit Blick auf die Umsatzkurve im Gartenmarkt, die auf lange Sicht zwar stabil mit durchschnittlichen Wachstumsraten zwischen einem und zwei Prozent gewachsen ist, aber immer mal wieder auch Schlangenlinien gezeichnet hat: „Wetter schlägt Konjunktur.“ Am Wetterbericht ließ sich mehr oder weniger präzise ablesen, welche Richtung die Umsatzkurve der Gartencenter und der Gartenabteilungen der Baumärkte eingeschlagen hat. Die Sonderkonjunkturen der von Trockenheit geprägten vor-pandemischen Jahre haben das sehr anschaulich vorgeführt: Die Bewässerungssortimente waren ausverkauft, Rasenmäher gab’s noch.
Die Finanzkrise von 2008 fortfolgende hat dann aber doch gezeigt, dass es auch andersherum geht. Damals hat das Gefühl der Unsicherheit, das sich in breiten Teilen der Bevölkerung festgesetzt hat, eine neue Welle des Cocooning, des Rückzugs ins Private, in die eigenen vier Wände ausgelöst – und also auch ins eigene Grün, ob das nun Garten, Balkon, Terrasse oder Blumenbank heißt.
Dasselbe Muster lässt sich seit Beginn der Pandemie beobachten, nachdem die Bau- und Gartenbranche in einer konzertierten Aktion der Politik ihre Systemrelevanz hinlänglich klar gemacht hat und die Geschäfte wieder geöffnet waren – und geradezu gestürmt wurden, wenn auch natürlich streng coronakonform. Und es bleibt im bereits erwähnten Jahr 2 der Pandemie das beherrschende Muster. Der Handel rechnet nicht damit, dass sich das so schnell ändert. Auch Markt- und Meinungsforscher sehen das so. Zurzeit vergeht ja praktisch keine Woche, in der nicht eine weitere Umfrage bestätigt: Die Menschen legen mehr Wert auf ihr Zuhause.
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Darauf haben sich die Hersteller und Lieferanten des Gartenmarktes eingestellt. Limitierender Faktor wird wohl weder das Wetter noch die Konjunktur sein, sondern die weltweiten Lieferengpässe, der Rohstoffmangel und logistische Schwierigkeiten. Diese Herausforderungen gehen sie offensiv an – nicht zuletzt in enger Abstimmung mit dem Handel.
Doch die positiven Erwartungen überwiegen, und zwar bei Weitem. Das dokumentieren die Anbieter nicht zuletzt in dieser Sonderbeilage, die einen Blick auf die Gartentrends der bevorstehenden Saison 2022 wirft. Sie tun das übrigens nicht zum ersten Mal: Es ist bereits die dritte „Gartentrends“-Sonderbeilage, die das Fachmagazin diy in diesem Jahr herausbringt. Eindrücklicher kann man die Zuversicht eigentlich nicht zum Ausdruck bringen.