Drei zentrale, überregionale Logistikzentren hat Eglo bereits im Einsatz, ein viertes entsteht nun in Magdeburg. Auf einem Grundstück von 44.000 Quadratmetern sind ein 9.300 Quadratmeter großes, vollautomatisiertes Hochregallager mit dynamischer Lagerhaltung und eine 15.900 Quadratmeter umfassende Kommissionierungsfläche geplant. Der Standort bietet Platz für rund 66.000 Paletten im Hochregallager und 10.000 Palettenstellplätze im Kommissionsbereich. In voller Auslastung ist das Lager für einen Warendurchsatz von rund 100.000 m³ jährlich dimensioniert; das entspricht rund zehn Millionen Leuchten.
Seit September 2019 laufen die Arbeiten für dieses Projekt und es geht gut voran: Die für Januar 2021 vorgesehene Inbetriebnahme des Standorts kann voraussichtlich eingehalten werden, bestätigt Eglo-CEO René Tiefenbacher. Trotz zeitweiser Probleme durch Verzögerungen in der Materialversorgung zum Start der Pandemie liege das Vorhaben im Zeitplan, unterstreicht er. Zunächst sollen 50 Mitarbeiter in Magdeburg eingesetzt werden, die Zahl der Beschäftigten in dem deutschen Zentrum erhöht sich dann nach und nach auf bis 150. Da das Lager vollautomatisiert ist, werden die Mitarbeiter vor allem in den Bereichen Kommissionierung, Paketversand sowie Warenein- und -ausgang benötigt.
Die bislang genutzten Logistikzentren finden sich in Österreich, den Niederlanden und Ungarn. Große Unterschiede zum ungarischen Standort gebe es bei dem Neubau nicht, so Tiefenbacher. Auch die Kostenvorteile seien eher gering. Diese seien bei der Entscheidung aber auch sekundär gewesen, betont der CEO. Vielmehr wolle Eglo seinen Kunden zeigen, wie wichtig dem Unternehmen der deutsche Markt ist. „Der deutsche Markt hat große Bedeutung für uns“, hebt er hervor. Es sei ein sehr umkämpfter Markt, Marktanteile zu gewinnen sei dort nicht sehr einfach, doch durch die kürzeren Lieferwege einhergehend mit hoher Warenverfügbarkeit sehe man große Chancen, die Marktposition weiter zu stärken.
Zudem habe die Entscheidung logistische Gründe. Von Deutschland aus sind Kunden und Lieferanten gut erreichbar. Der neue Standort sei vor allem zur Belieferung von Deutschland und Nordeuropa gedacht. Da die Auslastung im niederländischen Zentrallager bereits sehr hoch ist, wurde nun eine Ausweitung auf das Nachbarland erforderlich. „Wir wollen auch in Deutschland weiter wachsen“, ergänzt Tiefenbacher die Liste an Punkten, die für die Bundesrepublik sprachen.
Während des Lockdowns hätten aufgrund der Corona-Pandemie besonders die Bereiche DIY und E-Commerce gewonnen, berichtet René Tiefenbacher. Die zunehmende Bedeutung von E-Commerce hat auch Eglo erkannt und investiert stark in diesen Bereich. Daher soll in Magdeburg auch das Online-Geschäft der B2B-Kunden abgewickelt und optimiert werden. Ziel ist, den Lagerdurchlauf vom Bestelleingang bis zum Warenversand deutlich zu optimieren, damit der Endverbraucher schnellstmöglich sein Produkt in den Händen hält.
So kam's zu diesem Beitrag
Anlässlich einer Studie zum Thema Corona und Cocooning, die Eglo in Auftrag gegeben hatte, lud der Leuchtenhersteller zu einer virtuellen Presseveranstaltung ein.
Mit dabei waren Eglo-Senior-Product-Designer Andreas Gabl, der die Leuchtentrends 2021 vorstellte, Architektin und Lichtdesignerin Sarah Textor, die über die beste Platzierung verschiedener Leuchten sprach, und Andreas Kuhrt, Geschäftsführer Eglo Deutschland, der die Ergebnisse der Umfrage vorstellte. Die Schauspielerin Funda Vanroy moderierte das Online-Event. Zunächst gab Andreas Kuhrt einen Überblick über das österreichische Unternehmen. Dabei kündigte er auch die Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums in Magdeburg an - für diy-Leser ebenfalls ein interessantes Thema. Kurzerhand wurde ein Interviewtermin mit Eglo-CEO René Tiefenbacher vereinbart. Das Gespräch fand coronabedingt übers Telefon statt, was der Stimmung keinen Abbruch tat, aber der Redakteurin einen langen Fahrweg ins Nachbarland ersparte.