Ausgefallene Messen, abgesagte Dienstreisen, verschobene Besuche – die Corona-Krise hat die Hersteller in der DIY- und Gartenbranche vor ein zentrales Problem gestellt: Wie können sie unter diesen erschwerten, nie erlebten Bedingungen den Kontakt zu ihren Kunden, zu den Entscheidern im Handel, halten?
Eine Antwort wäre: Indem sie es so machen wie Wagner. Das Familienunternehmen aus Lahr im Schwarzwald, das mit Pflanzenrollern und Balkongeeigneten Hochbeeten in der DIY- und Gartenbranche präsent ist, hat schon im Frühjahr gleich nach der Absage der Eisenwarenmesse reagiert und unter dem Motto „The show must go on(line)“ an seinem Hauptsitz in Lahr einen Original-Messestand eingerichtet. Die Idee kam an: Auf der „First Black Forest Hardware Show“ begrüßte das Wagner- Team zahlreiche VIP-Gäste aus der Branche, sowohl real als auch virtuell.
Als klar war, dass die Spoga+Gafa ebenfalls nicht stattfinden konnte, haben die Geschäftsführer, das Geschwisterpaar Ellen und Ulrich Wagner, zusammen mit ihrem Team das Konzept weitergeführt und verfeinert. In Lahr haben sie sich dieses Mal einen schicken Spoga+Gafa- Messestand hingestellt – „der hier ruhig ein bisschen größer ausfallen durfte“, wie Ulrich Wagner sagt. Man hat schließlich Platz in der eigenen Halle, da kam es auf einen Quadratmeter mehr oder weniger nicht an.
Am 1. September wurde die Wagner-Hausmesse eröffnet unter dem Titel: „The First Black Forest Garden Show“, präsentiert – natürlich – von Woody, dem Original-Schwarzwälder, der der Kommunikation des Unternehmens als Markenbotschafter ein Gesicht gibt. Die potenziellen Besucher sind eingeladen, nach Lahr zu einem persönlichen Messetermin zu kommen oder sich alternativ per Video-Konferenz, Facetime- oder Skype-Meeting einen authentischen Eindruck von den Neuheiten und neuen Präsentationsideen zu verschaffen. „Wir kommunizieren in Bild und Ton und zeigen so das Produkt“, sagt Ulrich Wagner. „Es ist für unsere Besucher ein echtes Messeerlebnis.“
Ist das wirklich so? Dass die Qualität der Gespräche nicht unter dem digitalen Medium leidet, steht für Ulrich Wagner außer Frage. Aus den Erfahrungen mit der „Black Forest Hardware Show“ weiß er: „Natürlich ersetzt das nicht die Spoga+Gafa. Aber nur weil die Begegnungen online sind, sind sie nicht schlechter. Denn der Vorteil gegenüber einer traditionellen Messe ist: Sie findet nicht unter Zeitdruck statt, weil schon der nächste Besucher wartet.“
Das Highlight des Messestands ist die neue Präsentation der Produktfamilie Green Family, also der Hochbeete, Pflanzregale und Pflanztische für Balkon und Terrasse, die den Trend Urban Gardening bedienen. Dafür stehen dem Handel nun zwei Module zur Verfügung: Das so genannte Optimalraster auf 1,25 m Regalbreite zeigt eine fertig montierte GreenBox light und bietet dennoch genug Platz, im oberen Bereich die Ausstattungs- und Zubehörartikel zu präsentieren. Im unteren Bereich befinden sich die Kartons mit den vormontierten GreenBox-Teilen.
Schließlich gibt es beim Bestseller GreenBox light auch eine Weiterentwicklung zu zeigen: Sie wurde um zwei neue Modelle in aktuellen Trendfarben erweitert. Beide Varianten wurden – farblich perfekt abgestimmt auf aktuelle Wohn- und Gartentrends – mit einer Schutzlasur in „Aqua Splash“ oder klassischem „Anthrazit“ veredelt.
Doppelt so groß, also 2 x 1,25 m Regalbreite, ist das Kompetenzraster, das der gesamten Produktfamilie Platz bietet: die GreenBox in den drei Größen M, L, XL mit jeweils gleicher Breite, aber unterschiedlicher Tiefe, ergänzt eben um die GreenBox light; der GreenTable als platzsparende Arbeitsmöglichkeit; und die GreenWall, mit der eine Wand oder Fassade als Pflanzelement genutzt werden kann. Im Kompetenzraster steht das Zubehör noch umfangreicher zur Verfügung, mit dem die Hochbeete dekoriert und gestaltet werden können.
Im Gartenmarkt Fuß gefasst hat Wagner ursprünglich mit Pflanzenrollern. Auch für die Präsentation dieser Kernproduktgruppe hat das Unternehmen an weiteren Lösungen gefeilt. Die Basket-Lösungen ermöglichen es dem Handel, die Pflanzenroller im Zusammenhang mit denjenigen Produkten zu präsentieren, zu deren Ergänzung sie gekauft werden, also bei Pflanzen und Pflanzgefäßen.
Natürlich gibt es auch in dieser Produktfamilie selbst Neues auf der „First Black Forest Garden Show“ zu sehen, beispielsweise die Modelle mit Metallträgerplatte in trendigem Matt- Schwarz, oder mit dem aktuellen Trägermaterial Beton.
Dass es mit dem Messestand allein nicht getan sein würde, war von Anfang an klar. Mit den Kunden musste auf allen verfügbaren Kanälen kommuniziert werden. Also hat man gleichzeitig marketingtechnisch vorgearbeitet, und das – da in Corona-Zeiten – zu einem großen Teil digital.
Mit dem Team und „echten Mitarbeitern“, die ihr jeweiliges Thema schließlich viel authentischer rüberbringen als Schauspieler, wurden mehrere Tutorials zu verschiedenen Produkten und Konzepten aufgenommen (unter ebenfalls erschwerten Bedingungen, wie sich das Team erinnert – an einem Freitag im August, dem heißesten Tag des Jahres…). Diese Filme wurden und werden nach und nach per Newsletter verbreitet.
Ellen und Ulrich Wagner sind davon überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt. „Wir wollen unsere Kunden gezielt da abholen, wo sie sich wohlfühlen und ihnen ein inspirierendes Messeerlebnis bieten, ob live vor Ort in Lahr oder beim virtuellen Messebesuch.“
So kam’s zu diesem Beitrag
Wie kommunizieren Hersteller mit ihren Kunden im Handel in Zeiten von Corona? Die Geschäftsführer Ellen und Ulrich Wagner und Pressereferentin Eva Schilling haben diy-Redakteur Rainer Strnad eingeladen, nach Lahr zu kommen und sich die „First Black Forest Garden Show“ live und in Farbe selbst anzusehen. Sämtliche Hygieneregeln wurden selbstverständlich genauestens und mit Abstand eingehalten. Und doch wurde aus dem Termin ein sehr ausführlicher und intensiver Austausch.