Natürlich will Pär Åström, President der Gardena Division in der Husqvarna Group, nicht, dass das Traditionsunternehmen aus Ulm diese Marktposition preisgibt. Aber er will, dass Gardena nicht nur für Gartengeräte steht, sondern eine Marke für Gärtnern generell wird - schließlich habe man dafür die Kompetenz im Haus. Wer's gerne in pathetischem business English mag: "passion for greenery" soll die Marke transportieren.
Das sollte sie natürlich bisher auch schon, und nicht umsonst hieß die 2016 herausgekommene Firmengeschichte aus der Feder von diy-Chefredakteur Joachim Bengelsdorf "Leidenschaft für den Garten". Neu ist hingegen, dass der Hersteller verstärkt auch mit zahlreichen kleineren Projekten diese Leidenschaft nähren will - und wie er das tut. Statt die Lage lange zu analysieren und den Markt abzuklopfen, wolle man jetzt schneller an solche Trendthemen gehen: "Testen, lernen und modifizieren ist unser Mantra", sagte der Gardena-Chef auf einer Pressekonferenz im August, auf der er über die neue Arbeitsweise in Ulm sprach.
Dafür nannte der Schwede mehrere Beispiele: eine Range von vier Pflanzen, die in Zusammenarbeit mit dem Züchter Syngenta testweise bei Obi unter der Marke Gardena angeboten wurde; den Relaunch des Gardena-Gartenplaners und darauf aufbauende weitere Beratungsangebote für Hobbygärtner; eine Ausweitung des Lizenzgeschäfts, um Produkte von Herstellern in anderen Segmenten - Beispiel Spielwaren - mit der Marke Gardena zu versehen; die Konzeptstudie für ein "smart greenhouse" unter dem Projektnamen "Capsule".
Vorgestellt wurden auf der Pressekonferenz natürlich auch eine ganze Reihe Gardena-typischer neuer und weiterentwickelter Produkte. So gibt es neue Funktionen für den Robotermäher Sileno, einige Erweiterungen des Gardena Smart System (beispielsweise die Berücksichtigung von Niederschlagsvorhersagen) und einen kleinen Akku-Mulchmäher mit einer Schnittbreite von 22 cm für sehr kleine Rasenflächen. Bei den Viereckregnern wurden Verbesserungen vorgenommen, und es werden drei neue Tauchdruckpumpen mit optionaler schwimmender Absaugung des Wassers in Oberflächennähe angeboten, so dass sie die Partikel nicht ansaugen, die sich auf dem Boden von Zisternen oft ablagern.
Ganz neu ist ein System "Aqua Bloom" für die Bewässerung von Pflanzen auf Balkonen, die nicht über einen Strom- und Wasseranschluss verfügen - und…