Am Messestand R5 legen drei Hornbach-Mitarbeiter gerade letzte Hand an. Ingo Kleffmann und seine Kollegen Ramona Hoffer und Christoffer Köhler standen vor einer halben Stunde noch im Stau. Doch im Hintergrund steht bereits eine gut zweieinhalb Meter hohe und drei Meter breite, vor allem orangene Stellwand, auf der "Schaffe mit Hornbach deinen Durchbruch" prangt.
Wer sich an diesem Apriltag im Kongresszentrum umsieht, stößt auf Messestände von Unternehmen aus nahezu allen Branchen. Vom Finanzsektor über die Automobilindustrie bis zur Energiewirtschaft. Vom kleinen Start-Up bis zum Bundeskriminalamt. Und Hornbach mittendrin.
Am Stand mit der Nummer R5 ist Ingo Kleffmann, Referent Recruiting Zentrale bei Hornbach, kurz nach offiziellem Einlass in das erste Gespräch verwickelt. Ein Informatikstudent - schwarzer Ledermantel, hellblaue Kontaktlinsen - will wissen, was Kleffmann allzu häufig beantworten muss: "Was macht ein Baumarkt auf einer IT-Recruiting-Messe?", fragt er. "Wir suchen in der IT so ziemlich alles", antwortet Kleffmann.
Am Stand liegen vier Zettel mit Job-Angeboten aus: "SAP Entwickler ABAP 00", "IT-Inhouse Consultant - Digitale Medien", "Frontend-Entwickler React" und "IT Inhouse Consultant - Master Data Management". Ein Blick auf Kleffmanns Tablet zeigt außerdem: 36 Angebote für IT-Jobs, inklusive Praktika und Dualstudium, sind bei Hornbach aktuell online.
Hornbach punktet bei Bewerbern mit seiner Hands-On-Mentalität und markigen Werbespots. Am Standort Bornheim allerdings, wo die Hornbach-Zentrale sitzt, scheiden sich die Geister, räumt Kleffmann ein: "Für Leute, die in der Pfalz wohnen oder aufgewachsen sind, aber woanders studiert haben und zurück in die Heimat möchten, ist der Standort ein absoluter Vorteil. Aber es gibt auch Leute, die in Frankfurt geboren sind und in München studiert haben. Für die stellt sich natürlich die Frage, warum sie ausgerechnet in die Pfalz kommen sollten."
Ramona Hoffer ist Teamleiterin Qualifikation und Nachwuchsförderung. Christoffer Köhler ist seit kurzem Teamleiter SAP-Entwicklung mit dem Schwerpunkt Logistik. Mit ihren pfälzischen Zungenschlägen und den Hornbach-Westen bilden Hoffer und Köhler ein Kontrastbild zu den vielen Anzugträgern an den anderen Ständen. Bei Gothic-Informatikern mit hellblauen Kontaktlinsen, Vollblut-Techies im Kapuzenpullover oder jungen IT-Studentinnen, nicht selten aus Fernost, kommt das gleichermaßen gut an.
Kurz vor 17 Uhr und damit kurz vor Messe-Ende lassen sich die übrigen Besucher an zwei Händen abzählen. Sieben Stunden hat das Hornbach-Trio die IT-Werbetrommel gerührt und Kleffmann scheint zufrieden: "Für uns ist wichtig, dass Hornbach überhaupt als IT-Arbeitgeber wahrgenommen wird", sagt er. Das sei aktuell die zentrale Mission.
Autor: Ben Krischke