Dr. Peter Wüst ( BHB) setzte die steile These, dass es die heutige Form des Handels schon in wenigen Jahren nicht mehr geben werde. Die Digitalisierung könnten zwar auch positive Kräfte in Gang setzen - nämlich, wenn sich Mitarbeiter um Kundenberatung anstatt um interne Prozesse kümmern, aber das Komplexe der technischen Anforderungen müsse erst einmal von der Gesamtheit verstanden werden, was enorme Herausforderung bedeute.
Tiefe Einblicke in die Baumarktlogistik heute gab Hornbach-Vorstandsmitglied Ingo Leiner. Die Produkte seien oft schwierig zu transportieren, gangbare Strukturen habe man oft mühsam erarbeiten müssen - jetzt kommen neue Anforderungen wie direkte Kundenlogistik hinzu - und das mit Kunden, die die Geschwindigkeit einer Amazon Prime-Belieferung gewohnt seien. Hier auf einem Level zu sein, erfordert vor allem Datenqualität- doch allzu oft begegne man auf Lieferantenseite völlig veralteten Strukturen. Was gebraucht werde, seien Automatisierung, Standardisierung und vor allem Kommunikation, die auch an der Unternehmensgrenze nicht mehr Halt machen dürfe.
Hier stimmte Gerrit Höppner-Tietz, Leiter der Strategischen Logistik der Hagebau, gern ein. Seine Fachhändler treffen bei der Baustellenlogistik zu oft auf veraltete und deshalb teure Strukturen: Kleinteiligkeit, unklare Zuständigkeiten, fehlende Umschlag- oder Lagerkapazitäten verursachen in der Logistik unnötig hohen Aufwand. Dies muss nicht sein: Die Hagebau Innentüren-Logistik verbinde Produzenten, Händler und Verarbeiter so, dass Workflow und auch der Datenfluss stimme.
Die klare Aufforderung zum Dialog und zu angestrebten Kooperationen konnte Alexander Alberts, die nächste Unternehmergeneration und Leiter Logistik beim Sauerländer Traditionsunternehmen GAH Alberts, sofort unterschreiben. Die Handlungsanweisungen Kommunikation - Kooperation - Evolution seien quasi unverzichtbar, wenn Industrie wie Handel auch künftig erfolgreich…