Die Migros - in diesem Falle die Regionalgenossenschaft Migros Ostschweiz - hat Mut bewiesen und rund 18,5 Mio. Euro in einen neuen Standort nördlich des Rheins bei Schaffhausen in den ersten Stand-alone-Baumarkt der Genossenschaft investiert. Damit will man auch testen, ob und in welchem Maße sich mittelgroße Städte für Baumarktformate zwischen 5.000 und 7.000 m² Verkaufsfläche eignen. Auffallend ist dabei, dass das Gartencenter allein in Schaffhausen mit 2.500 m² rund 40 Prozent belegt. Es ist, das muss man zugeben, ein Schmuckstück und macht wirklich was her. Damit ist man zweifelsohne konkurrenzfähig.
Verwunderlich ist aber, dass die Migros im nahe gelegenen, etwas in die Jahre gekommenen Herblinger Einkaufszentrum noch einen Do it + Garden-Standort (die kleinformatigere Baumarktschiene der Genossenschaft) betreibt. Dieser soll aber wohl irgendwann geschlossen werden. Noch merkwürdiger wird das Ganze, wenn man die grenznahe Lage des neuen Obi-Standorts in Schaffhausen mit berücksichtigt. Von hier sind es nämlich nur wenige Kilometer nach Osten und Westen jeweils bis zur deutschen Grenze ins - aus Schweizer Kundensicht - "Baumarktwunderland". In Singen locken ein Bauhaus, ein Toom und - pikant - ein großer Obi und noch ein Dehner Gartencenter, und auch in Waldshut-Tiengen laden direkt jenseits des Rheins ein Obi und ein Dehner zum Shoppen ein.
Joachim Bengelsdorf
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