Ich spreche hier zuerst einmal vom Handel, wohl wissend, dass die Industrie damals gleichzeitig auch an einzelhandelsgerechten und endverbrauchergeeigneten Produkten und Systemen arbeitete. In der Ursuppe des deutschen DIY-Handels wirken zu jener Zeit u. a. Manfred Maus, Peter Möhrle, Otmar Hornbach und Heinz Georg Baus.
Jetzt ist am 10. Mai 2016 im Alter von 82 Jahren mit Heinz Georg Baus nach Otmar Hornbach (2014) der Bauhaus-Gründer und der zweite der "Viererbande" gestorben. 1960 gründete er das erste Bauhaus-Fachcentrum in der Mannheimer Innenstadt. Hier wurden erstmals Produkte für Werkstatt, Haus und Garten aus verschiedensten Fachsortimenten in Selbstbedienung unter einem Dach angeboten. Das Konzept expandierte schnell in Deutschland. In den 1970er Jahren wurden weitere Fachcentren in benachbarten Ländern eröffnet.
Europaweit ist Bauhaus aktuell in 19 Ländern mehr als 260 Mal vertreten. Frühzeitig schuf Baus die Basis für die Fortführung seines Lebenswerkes. Durch die Wahl einer österreichischen Familienstiftung sei, so das Unternehmen, sichergestellt, dass das Unternehmen langfristig als Familienunternehmen unabhängig fortgeführt werde.
Die Gründerväter des europäischen DIYs werden gerne mit dem Synonym "Baumarkt-Pionier" versehen. Der Begriff wurde nicht nur in den Nachrufen von Heinz Georg Baus, Otmar Hornbach und dem Öbau-Gründer Karl Egger gerne verwendet, auch die Lebenden wie Manfred Maus und Peter Möhrle werden mit diesem Ehrentitel in Zeitungsberichten gerne bedacht. Und dies vollkommen zu Recht.
Joachim Bengelsdorf
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